1.016 Kilo Serviolas (zu Deutsch Große Bernsteinmakrele) an nur einem Tag. Ein Fischer aus Sóller auf Mallorca hat in der vergangenen Woche den Fang seines Lebens gemacht. Mit einem traditionellen Netz hatte er am Mittwoch (1.6.) so viele der Fische gefangen, dass sie sein gesamtes Boot bedeckten. Ein Video, in dem er seinen Fang zeigt, verbreitete sich daraufhin im Internet. Es gab Lob, aber auch Hasskommentare, die den Mann beschuldigten, das Leben im Meer zu zerstören.
Antoni Grau, Verantwortlicher für Meeresressourcen im Fischereiministerium der Landesregierung, sagt, viele Bürger hätten sich gemeldet, um zu fragen, ob ein Fang solchen Ausmaßes überhaupt legal sei. "Der Fischer hat seinen Fang komplett legal an der Fischbörse in Palma verkauft", erklärt er. Grau erzählt außerdem, dass der Fischer eine traditionelle Fangmethode der Insel verwendet habe, die mehr und mehr aussterbe.
Dabei werden in der Zone der Cala Rojo am Rand von Sa Costera Netze zu einer Art Labyrinth aufgebaut, das die Fische in einen Käfig führt. Der Fischer überprüft dann, was im Käfig ist. Wenn eine geschützte Spezies sich dorthin verirrt hat, kann er sie freilassen. Grau lobt diese Fangmethode als äußerst nachhaltig. "Ein Fang mit einer solchen Dimension ist allerdings absolut unüblich", sagt der Experte.
13 bis 17 Euro das Kilo
Die Netze werden laut Grau in dieser Gegend im Mai bis Juni aufgebaut, um die erwachsenen Serviolas zu fangen, die sich der Küste nähren, um sich fortzupflanzen. Grau versichert, dass die gefangenen Fische 15 bis 20 Kilo schwer und damit etwa zehn Jahre alt waren.
Antoni Garau, Sprecher der Fischerverbände der Balearen, bestätigt den spektakulären Fang. Er sagt, dass Serviolas zu einem guten Preis verkauft werden. Normalerweise kostet ein Kilo 13 bis 17 Euro, wobei ein solch großer Fang den Preis pro Kilogramm senkt. Er sagt ein Fang mit solchen Dimensionen "erlebt ein Fischer nur einmal in seinem Leben."
Garau sagt, dass er sich mit der Guardia Civil getroffen habe, um die Hasskommentare im Netz anzuzeigen. Allerdings ist es letztendlich nicht dazu gekommen, da der Fischer selbst keine Anzeige erstatten wollte.