Mallorca Zeitung

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Firma von Lidl-Besitzer Schwarz versemmelt derzeit die Müllabfuhr in mehreren Gemeinden auf Mallorca

Der Abfall werde nach dem Zufallsprinzip abgeholt, beklagen sich Anwohner und Bürgermeister

Das sieht noch harmlos aus, aber nach mehreren Tagen fängt der Müll an, sich zu stapeln. DM

Ärger in mehreren Gemeinden am Fuß der Tramuntana: Seit mehreren Wochen funktioniert die Müllabfuhr nicht mehr so, wie sie sollte. Anwohner und Bürgermeister beklagen, dass die Abfälle anscheinend nach dem Zufallsprinzip abgeholt werden. Am vergangenen Freitag etwa sei der Müll in Alaró abgeholt werden, in acht anderen Dörfern warteten die Anwohner vergeblich auf die Laster. Die Situation ist so verfahren, dass manch einer in der Gegend schon von einem "heimlichen Streik" spricht.

Zahlreiche Bürgermeister der betroffenen Dörfer wollen in der kommenden Woche bei einem Treffen entscheiden, ob der Vertrag mit der beauftragten Firma aufgelöst wird. Dabei handelt es sich um die deutsche Schwarz Gruppe GmbH. Die von Lidl-Besitzer Dieter Schwarz geführte Unternehmensgruppe hatte im Juli 2021 die Firma Cespa (früher Ferrovial) übernommen. Diese hatte wiederum im September vergangenen Jahres den Zuschlag für die Müllabfuhr bekommen. Der Vertrag soll eigentlich acht Jahre lang gelten.

Warten auf Mülllastwagen

Die politisch Verantwortlichen der betroffenen Dörfer haben die Vermutung, dass es Probleme zwischen den Beschäftigten und der Firma gibt. Zum anderen warte das Unternehmen seit längerem auf Mülllastwagen, die wegen der weltweiten Versorgungsprobleme immer noch nicht geliefert worden sind. "Wir sind diejenigen, die die Zeche zahlen", sagt ein Bürgermeister.

Der Müll staple sich auf der Straße, der Abholkalender, nach dem sich die Anwohner richten, sei schon lange nicht mehr aktuell. Dadurch vermischen sich verschiedene Müllarten. Hintergrund: In vielen Dörfern der Insel ist es üblich, dass die Müllabfuhr pro Tag eine Sorte Müll abholt. Die Anwohner stellen die entsprechenden Abfälle zu einer bestimmten Uhrzeit vor die Haustür. Mülltonnen, in denen die Abfälle auch außerhalb der vereinbarten Uhrzeiten hingebracht und getrennt werden können, gibt es nicht.

Am Montag sei eigentlich ein neuer Abholplan inkraft getreten, der mit dem Unternehmen ausgehandelt worden war, um den Beschäftigten die Arbeit zu erleichtern. Bislang habe er nicht zu einer Verbesserung geführt.

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