Neue Erkenntnisse im Fall des tödlichen Verkehrsunfalls mit einem Polizeiauto in Palma in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni. Die Ortspolizei von Palma hat ihre Untersuchungen abgeschlossen und kommt zu dem Ergebnis, dass der Beamte, der das Auto gesteuert hat, deutlich zu schnell unterwegs war und deshalb der fahrlässigen Tötung eines Fußgängers und der fahrlässigen Körperverletzung zweier weiterer beschuldigt werden müsse. Die Abteilung zur Untersuchung von Verkehrsunfällen - nicht dieselbe Einheit, der der Unfallverursacher angehörte - übergab nun den Bericht an die ermittelnde Guardia Civil.

Mit 87 Kilometern in der Stunde war der Beamte laut den Ermittlungsakten der Ortspolizei auf dem Passeig Sagrera unterwegs, als er auf nasser Fahrbahn in einer leichten Linkskurve nahe der Lonja die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und auf den breiten Fußgängerweg geriet. Dort erfasste das Auto zwei Männer und eine Frau, die in diesem Moment dort liefen. Ein 36-jähriger Italiener starb noch am Unfallort, die beiden anderen Opfer wurden schwer verletzt.

Polizeiauto deutlich zu schnell

Der Ermittlungsbericht der Ortspolizei hält fest, dass der Beamte - auch wenn er im Moment des Unfalls eine mögliche Straftat verfolgte - deutlich zu schnell unterwegs war. Auf dem Passeig Sagrera gilt normalerweise eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h. Der Bericht der Ortspolizei enthält neben der Auswertung der sogenannten Black Box, die alle Polizeiautos mit sich führen müssen, auch die Erkenntnisse der Inspektion des Unfallortes, die Aussagen von Zeugen sowie die Auswertungen der Sicherheitskameras im Bereich des Unfallortes.

Der Unfallfahrer hatte beim Verhör bei der Guardia Civil bereits angegeben, dass er mit einer hohen Geschwindigkeit unterwegs war, weil er in einem mutmaßlichen Fall sexualisierter Gewalt einen Mann verfolgte, der eine Frau in der Altstadt angegriffen hatte. Weil der Straßenbelag aufgrund der Bewässerung des Mittelstreifens am Passeig Sagrera nass und rutschig gewesen sei, habe er das Fahrzeug nicht mehr beherrschen können. /jk