Es ist heiß auf Mallorca, keine Frage. Doch im Vergleich zum spanischen Festland, wo die Temperaturen die 40-Grad-Marke knacken und Warnstufe Orange gilt, ist es geradezu kühl. Warum ist das so, dass die Hitzewelle die Inseln immer weniger beeinträchtigt?

"Das liegt an der Größe der Landmasse", erklärt MZ-Wetterexperte Duncan Wingen. "Das Festland ist wesentlich größer und fast schon ein Mikrokontinent." Im Sommer weht auf dem Land meist wenig Wind. An den Küsten strömt der kühle Seewind auf das Land und sorgt dort ein wenig für Abkühlung. Je kleiner die Fläche im Landesinneren ist, umso weiter kann der Seewind abkühlen.

Auf Mallorca werden daher die Spitzenwerte auch oft in Petra, Sa Pobla oder Inca im Herzen der Insel erreicht. Auch auf dem Festland gilt gerade an den Küsten keine Hitzewarnung. "Das gleiche Phänomen können wir auf den Balearen beobachten", sagt Wingen. "Die höchsten Temperaturen werden auf der größten Insel, Mallorca, erreicht. Am kühlsten bleibt es auf der kleinsten Insel, Formentera."

Warnstufe Gelb und 38 Grad

Diese Unterschiede waren auch am Mittwoch (15.6.) zu sehen. Der spanische Wetterdienst Aemet hat auf Mallorca 38 Grad gemessen, auf Ibiza 37 Grad, 35 Grad auf Formentera und 34 Grad auf Menorca.

Am Freitag (17.6.) gilt die Hitzewarnstufe Gelb auf ganz Mallorca, mit Ausnahme der Tramuntana im Westen, von 13 bis 20 Uhr. Bis zu 38 Grad sind möglich. Die Sonne scheint durchgehend. Es folgt die nächste Tropennacht. Nur in Palma de Mallorca sollen die Temperaturen unter die dafür maßgebliche 20-Grad-Marke sinken.

Mitte nächster Woche endet die Hitzewelle

"Am Samstag kühlt es kurz ab, doch schon am Montag und Dienstag werden die nächsten Hitzeschübe erwartet", sagt Wingen. "Mittwoch oder Donnerstag können wir dann mit einem Ende der Hitzewelle rechnen." Bis dahin muss die Klimaanlage wohl weiter laufen und das Meer zur Abkühlung aufgesucht werden.