Es ist fast wie im Film: Zwei Clans, die seit Jahren verfeindet sind, treffen aufeinander, und es endet in einer Schießerei mitten auf der Straße. Am Mittwochabend (6.7.) wurde im Viertel Son Oliva in Palma gegen ein Auto mit fünf Insassen geschossen, verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Die Polizei hat den mutmaßlichen Schützen bereits festgenommen. Inzwischen ist bekannt geworden, wie es dazu kam. Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" beschreibt folgenden Ablauf:

Die zwei verfeindeten Gitano-Clans heißen "Pelúos" und "Sheriff", ihre Mitglieder haben Rache geschworen wegen verschiedener Vorfälle, die bereits Jahre zurückliegen, eine Versöhnung scheint unmöglich. Am Mittwoch gegen acht Uhr abends war dann ein Mädchen aus dem "Sheriff"-Clan im Viertel Son Oliva unterwegs, wo Mitglieder des gegnerischen Clans in besetzten Wohnungen als sogenannte Okupas wohnen. Zwei Mitglieder der "Pelúos" sollen sie erkannt und damit begonnen haben, der Minderjährigen zu drohen und sie zu beleidigen.

Acht Kugeln trafen das Auto

Die junge Frau erklärte wohl, sie habe nicht gewusst, dass in diesem Viertel "Pelúos" wohnten. Die Polizei griff ein, bot der Minderjährigen an, Anzeige zu erstatten. Doch sie wollte ohne Absprache mit ihrem Vater nichts machen. Daraufhin rief das Mädchen ihren Vater an, damit er sie abholte. Sie befürchtete, wieder bedroht zu werden, wenn sie alleine das Viertel verließ.

Der Vater fuhr zusammen mit seiner Frau, seinem Schwiegersohn und zwei weiteren Familienmitgliedern los, um das Mädchen einzusammeln. Im Viertel Son Oliva erkannte ein Mitglied aus dem "Pelúos"-Clan die Autoinsassen und begann aus seiner Wohnung heraus auf das fahrende Auto zu schießen. Acht Kugeln trafen das Auto, prallten allerdings daran ab, weswegen niemand verletzt wurde. Die Polizei zeigt sich wegen der Eskalation besorgt und befürchtet weitere ähnliche Vorfälle.