Der am Montag (11.7.) begonnene Müllstreik in Alcúdia und Sa Pobla im Norden von Mallorca ist immer noch nicht beendet. Und mittlerweile macht sich der Gestank in den Straßen bemerkbar. "Es riecht ziemlich schlimm", erklärte ein Anwohner aus Port d'Alcúdia gegenüber dem regionalen Fernsehsender IB3. "Und ich weiß nicht, wie lange ich mit dem Auto noch aus der Garage komme, denn die Einfahrt wird immer mehr mit Müll vollgestellt."

Hintergrund des Streiks sind nicht nur bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, sondern auch der Zustand der Müllwagen. Die Arbeiter fordern eine umfassende Prüfung der Fahrzeuge, da diese ihren Angaben nach in keinem Fall den Sicherheitsansprüchen genügen. Mittlerweile haben sich auch die Gemeindeverwaltungen eingebracht und von der zuständigen Firma eine Auflistung der Wartungsarbeiten an den Müllwagen in den vergangenen Monaten angefordert. Diesem Antrag sei die Firma bis Donnerstag nicht nachgekommen.

Gewerkschaft drängt auf schnelle Lösung

Beide Gemeinden wollen zudem so bald wie möglich eine neue Ausschreibung für die Müllabfuhr veröffentlichen. Bis dies umgesetzt wird, könnten aber noch Monate vergehen. Miguel Pardo, Sprecher der Gewerkschaft CCOO, erklärte gegenüber IB3, man wolle so schnell wie möglich zu einer Einigung kommen. Man könne nicht warten, dass Anfang kommenden Jahres eine neue Firma übernehme. Zumal es dann alles andere als gesichert sei, dass man mit Fahrzeugen ausgestattet werde, die den Sicherheitsstandards entsprechen.

Der Streik beunruhigt auch die Tourismusbranche. Jaume Horrach, Präsident der Hoteliersvereinigung von Alcúdia, erklärt, die Folgen könnten verheerend für das internationale Ansehen der Gemeinde sein, die nicht nur bei deutschen, sondern auch bei britischen Urlaubern besonders beliebt ist. "Wir hoffen, dass diese Situation so schnell wie möglich gelöst wird."

Streik bereits im vergangenen Herbst

Es ist nicht das erste Mal, dass es aufgrund der stockenden Verhandlungen zum Ausstand kommt. Bereits im vergangenen Herbst gingen die Arbeiter mehrere Tage in den Streik. Zudem gab es zuletzt auch in Dörfern wie Alaró Probleme mit der Müllabfuhr.

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden entschuldigten sich bei den Anwohnern im Voraus für die entstehenden Unannehmlichkeiten, betonten jedoch, dass es nicht in der Hand der Gemeinden liege, etwas an der Situation zu ändern. Derweil sollten die Bürger den Müll, soweit es geht, zuhause aufbewahren. Beide Gemeindeverwaltungen kündigten zudem an, die Konzession für die Müllabfuhr so bald wie möglich neu auszuschreiben. /pss