Für die rund 6.000 Soldaten und Besatzungsmitglieder war es nach mehreren Monaten Einsatz eine willkommene Abwechslung. Und für die Mallorquiner zumindest mal ein anderer Anblick in der Bucht von Palma de Mallorca, wo sich eher Yachten, Segelschiffe und riesige Kreuzfahrtschiffe tummeln. Doch am Dienstagabend (19.7.) heißt es Abschied voneinander nehmen. Die "Harry S. Truman", die am Freitagmorgen scheinbar wie aus dem Nichts aufgetaucht war, reist weiter. Berichten zufolge geht es jetzt zurück an den Heimathafen in Norfolk, Virginia.

In den vergangenen Tagen hatten die Marine-Soldaten die Gelegenheit, sich die Insel anzuschauen. Es wurden Ausflüge etwa zu den Drachenhöhlen angeboten, wobei sich manch einer auch einfach auf eine Restaurant-Terrasse setzte, um entspannt dem Trubel der Touristenmassen in der mallorquinischen Hauptstadt zuzuschauen. Die Nächte verbrachten nicht alle auf dem Schiff, einige sollen sich auch in Hotels der Insel eingemietet haben.

2,5 Millionen Euro pro Tag an Ausgaben

Finanziell soll sich der Aufenthalt für Mallorca auch gelohnt haben. Rund 2,5 Millionen Euro sollen die Soldaten, die zuletzt bei einer Mission im östlichen Mittelmeer im Einsatz waren, täglich ausgegeben haben. Das sind für fünf Tage immerhin 12,5 Millionen Euro, über die sich Handel, Gastronomie, Hotels und Transportunternehmen auf der Insel freuen können.

Für die Soldaten standen laut Angaben in der mallorquinischen Presse täglich 30 Busse bereit, um sie zu Ausflügen mitzunehmen. Die Landausflügler verhielten sich diskret, seien aber an militärischen Abzeichen oder USA-Logos auf der Kleidung recht leicht zu identifizieren gewesen.

Kampf gegen Piraten und den Islamischen Staat

Das Schiff mit seinen 97.000 Bruttoregistertonnen war 1996 vom Stapel gelaufen. Es wurde unter anderem im zweiten Irak-Krieg, beim Kampf gegen somalische Piraten und gegen den Islamischen Staat eingesetzt. Seit Ende vergangenen Jahres ist es im Mittelmeer stationiert.

Das Schiff war zuletzt im Jahr 2014 in der Bucht von Palma zu Besuch. Hier machen immer wieder Flugzeugträger verschiedener Nationen Halt, wenn sie auf dem Hin- oder Rückweg zu Missionen im Mittelmeer sind.

Neugierigen, die sich den Koloss genauer anschauen wollten, machte die Hafenverwaltung einen Strich durch die Rechnung: Auf Anweisung der US Navy durfte sich niemand auf weniger als tausend Meter nähern. /pss/ff