Der Strom von Boots-Migranten, die von Algerien aus nach Mallorca übersetzen, dauert an. Nachdem bereits in der vergangenen Woche mehrere Boote in den balearischen Gewässern entdeckt wurden, sind allein in den vergangenen 24 Stunden 82 Menschen vor Mallorca aufgegriffen worden, die versuchten, über den Seeweg illegal nach Europa einzureisen. Vier weitere Migranten wurden bei Ibiza aufgegriffen.

Wie die Abordnung der spanischen Regierung auf den Balearen berichtet, eilte die Seenotrettung am Dienstag (2.8.) gegen 17 Uhr 15 Boatpeople entgegen, die in den Gewässern südlich von Cabrera gesichtet worden waren. Kurz nach Mitternacht am Mittwoch (3.8.) gelang die Rettung von 11 Migranten, diesmal östlich der kleinen Inselgruppe. Am Morgen gegen 8.30 Uhr wurde dann die Ankunft von 35 Personen gemeldet. Laut Pressesprecher handelt es sich vor allem um junge Männer, in einer Gruppe seien aber auch fünf Frauen dabei gewesen. Allen gehe es gesundheitlich den Umständen entsprechend gut. Um 10.40 Uhr dann noch einmal ein Notruf: Diesmal konnten die Sicherheitskräfte 21 Menschen vor der Küste Cabreras aufgreifen.

Mindestens 22 Personen starben 2021

Schon seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Route Algerien-Balearen immer mehr von irregulären Einwanderern frequentiert. Diese sehen Mallorca in der Regel aber nicht als ihr Endziel an; sie zieht es meist nach Belgien oder Frankreich. Dabei ist die Überfahrt alles andere als harmlos. Wie die Hilfsorganisation Caminando Fronteras nun veröffentlichte, starben im Jahr 2021 mindestens 22 Personen bei dem Versuch, von Algerien nach Mallorca oder auf die Nachbarinseln zu gelangen.

169 weitere Menschen verschwanden spurlos im Mittelmeer. "Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die meisten von ihnen ebenfalls tot", so ein Sprecher der Hilfsorganisation. Oft stecken Schlepperbanden dahinter. Erst vergangene Woche hatte die Guardia Civil auf Mallorca vier mutmaßliche Bootsführer auf Mallorca festgenommen. /somo