Die Nationalpolizei hat am Dienstag (2.8.) einen Mann auf Mallorca festgenommen, der einen Barbesitzer angegriffen hat. Auslöser war das Rauchen auf der Terrasse des Lokals, was auf den Balearen verboten ist. Das geht aus einer Pressemitteilung der Polizei vom Mittwoch (3.8.) hervor.

Der 32-jährige Barbesucher im Carrer Joan Miro in Palma wollte 9 Uhr morgens seiner Tabaklust frönen und entzündete die Zigarette, während er an einem Tisch auf der Terrasse saß. Der Betreiber des Lokals sah das und bat den Kunden, die Zigarette auszumachen. Denn wäre eine Polizeistreife vorbeigekommen, wäre das Bußgeld an den Barbesitzer gegangen.

Da der französische Raucher keine Anstalten machte, die Zigarette zu löschen, nahm der Wirt ihm sein Getränk weg und forderte ihn auf, ohne zahlen zu müssen zu gehen. Das gefiel dem 23-Jährigen gar nicht. Er griff nach einem Stuhl, marschierte in die Bar und warf ihn auf den Barbesitzer über den Tresen. Daraufhin verschwand der Mann. Die Polizei suchte die Gegend ab und fand den Franzosen umgehend und nahm ihn fest.

Seit zwei Jahren ist das Rauchen auf den Terrassen verboten

Das Rauchen auf den Barterrassen war im August 2020 im Zuge eines Maßnahmen-Pakets gegen die Pandemie verboten worden. Das Verbot gilt auch derzeit noch, obwohl fast alle Corona-Regeln abgeschafft wurden.

Ein Mallorquiner klagte dagegen, da er seine Grundrechte eingeschränkt sieht. Da der Prozess auf sich warten lässt, beantragte der Kläger, bis dahin das Rauchverbot aufzuheben. Dem widersprach der zuständige Richter jedoch.

So wie es aussieht, dürfte der Mann wenig Aussicht auf Erfolg haben. Es wird damit gerechnet, dass 2023 ein neues Anti-Tabak-Gesetz eingeführt wird. Dann sollen die Tabak-Preise ansteigen, das Rauchverbot auf den Terrassen beibehalten bleiben und das Qualmen im Auto verboten sein, wenn Minderjährige oder Schwangere danebensitzen.

Offenbar soll das Rauchverbot dann auch auf Strände, Parks, Konzerte und Sportplätze ausgeweitet werden. /rp