Gute Nachrichten im Fall des an der Playa de Palma vermissten Deutschen: Oliver E. ist am Mittwoch (3.8.) gefunden worden. Das bestätigte die Ehefrau des Vermissten gegenüber der MZ. Zuvor hatte die Organisation "SOS Desaparecidos", die Vermisstenanzeigen der Polizei über Social Media verbreitet, die Suche nach dem 61-Jährigen in einem Tweet für beendet erklärt. Die genauen Umstände sind noch nicht bekannt. Die Frau von E. erklärte, man sei noch in Gesprächen mit der Polizei und den Behörden.

Seit dem 24. Juni auf der Insel

E. befand sich seit dem 24. Juni auf der Insel. Da der an einer schweren Erbkrankheit leidende Mann bei der Anreise sein Handy verloren hatte, hatte er seit dem Tag keinen Kontakt mehr zu seinen Angehörigen gehabt. Später kam heraus, dass er drei Tage später ausgeraubt wurde. Die Diebe benutzten nach der Tat noch mehrere Tage die EC-Karte des ehemaligen Polizeibeamten, der aufgrund der Krankheit Anzeichen von Demenz hat.

Am 22. Juli sei E. zuletzt gesehen worden. Eine Freundin seiner Schwiegertochter erkannte ihn. Er saß auf dem Mäuerchen an der Playa de Palma auf Höhe des Megaparks, trug nur eine Badehose und hatte eine Flasche Wasser in der Hand. "Sie wusste allerdings zu dem Zeitpunkt nicht, dass er vermisst wird und hat ihn deshalb nicht angesprochen", erklärt die Gattin des Vermissten. "Sie war sich aber zu hundert Prozent sicher, dass er es war. Er war sehr braungebrannt."

Wie kommt er ohne Geld zurecht?

Die Sorge um den Ehemann und Vater von zwei Kindern war bei den Angehörigen groß. "Wie kommt er zurecht ohne Geld? Wo schläft er? Wo bekommt er was zu essen?", fragte sich seine Frau im Gespräch mit der MZ. Sie glaubt, dass die durch die Krankheit ausgelösten Sprachprobleme es für ihren Mann besonders schwer machten, um Hilfe zu bitten.

Die Vermisstenanzeige war erst am Dienstag (2.8.) veröffentlicht worden. Dass zwischen dem Verschwinden und der Veröffentlichung durch die spanische Nationalpolizei so viel Zeit vergangen ist, führt E. darauf zurück, dass die Vermisstenanzeige in Deutschland gestellt wurde und dann an die Beamten auf der Insel weitergeleitet wurde. Diese hätten zunächst selbst ermittelt, bevor sie den Aufruf an die Öffentlichkeit publizierten.