Der Brite Maximilian White ist nicht für seine leisen Auftritte bekannt. Der Unternehmer präsentiert etwa auf Instagram rund 5,8 Millionen Followern sein Luxusleben: teure Autos, exklusive Reisen, hochpreisige Kleidung. Reich geworden ist der 42-Jährige, der in jüngeren Jahren als DJ auf Mallorca jobbte und eine Finca in der Tramuntana besitzt, unter anderem mit dem Anbau und Verkauf von Marihuana zu medizinischen Zwecken.

Ein schwerer Schicksalsschlag könnte nun dazu führen, dass er sich wieder intensiver mit der Insel beschäftigt. Denn am vergangenen Sonntag (31.7.) starb sein jüngerer Bruder, Tobias White-Samson, im Krankenhaus Son Llàtzer. Dort hatte er fünf Tage im künstlichen Koma gelegen, nachdem er auf der Partymeile Punta Ballena von Sicherheitsleuten zusammengeschlagen wurde.

Vorfall noch nicht geklärt

Die Hintergründe des Unglücks sind noch nicht vollständig geklärt. Nach Darstellung von White - der nicht vor Ort war - soll sein Bruder nur kurz den VIP-Bereich eines Clubs verlassen haben. Als er wieder reingehen wollte, erklärte man ihm, sein Tisch sei anderen Gästen gegeben worden. Während der Mann darauf wartete, dass man ihm seine Habseligkeiten brachte, die noch drin waren, nahm er einen Drink an der Bar zu sich. Dort soll er hinterrücks angegriffen worden sein. Später soll er aufgrund der Schläge einen Herzstillstand erlitten haben.

Darstellungen der Guardia Civil zufolge war White's Bruder der Angreifer. Demnach sei ein Notruf eingegangen, weil ein betrunkener Urlauber einen Türsteher attackiert habe. Der Vorfall wird untersucht.

Chaos an der Punta Ballena ein Ende setzen

Medienberichten zufolge hat White bereits eine eigene, mehrköpfige Taskforce eingesetzt, die die genauen Hintergründe des Todes seines Bruders klären soll. Doch dabei will er es nicht belassen. Er wollte dafür sorgen, dass dem Chaos an der Punta Ballena ein Ende gesetzt wird. Die mallorquinischen Behörden sind nach Ansicht des Milliardärs nicht dazu in der Lage.

"Ich werde die Partymeile aufkaufen und dann schließen, wenn es sein muss. Denn sie ist eine Gefahr für die Menschen", erklärte er gegenüber dem britischen Blatt "The Mirror". "Es gibt da überhaupt keine Kontrolle." Wie ernst der Vorstoß gemeint ist, dürfte abzuwarten sein.

Die Insel will White, der sich derzeit in Santa Ponça aufhalten soll, erstmal nicht verlassen. "Ich werde hier nicht weggehen, zumindest nicht, solange der Leichnam seines Bruders noch hier ist." Der Schmerz sitze tief. "Als großer Bruder bekommt man immer gesagt, man müsse auf die kleineren Geschwister aufpassen. Ich habe in der Hinsicht versagt." /pss