Die Policía Nacional auf Mallorca hat am Montag (1.8.) einen deutschen Urlauber festgenommen, der mit einer falschen Anzeige seine Versicherung betrügen wollte. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Samstag (6.8.) hervor. Der 20-Jährige musste nicht in Untersuchungshaft und ist schon wieder frei.

Angeblicher Überfall vor der Disko

Der Deutsche machte an der Playa de Palma Urlaub und war am Freitag (29.7.) auf der Polizeiwache vorstellig. Dort erstellte er eine Anzeige, dass er am selben Tag gegen 7 Uhr vor einer großen Diskothek in der deutschen Urlauberhochburg überfallen wurde.

Seiner Aussage zufolge hat ein Unbekannter ihn mit einem Messer, das eine 20 Zentimeter lange Klinge hatte, bedroht und Handy sowie Bargeld gefordert. Bei dem Telefon soll es sich um ein hochmodernes Smartphone im Wert von 1.000 Euro handeln.

Dem Polizeibeamten kam die Erzählung des jungen Mannes seltsam vor und er bat um mehr Details. Dabei stellte sich ziemlich schnell raus, dass die Geschichte erfunden war. Der Urlauber hatte sein Handy verloren und wollte mit der Anzeige nun das Geld bei einer Versicherung kassieren. Die Polizei nahm ihn hingegen fest.

Kein Einzelfall

Wie die Polizei in der Pressemitteilung schreibt, handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Immer wieder versuchen Urlauber ihre Verluste durch erfundene Diebstähle gutzumachen. Am Tag der Festnahme des Deutschen kamen drei holländische Urlauber mit ähnlichen Geschichten. Sie hatten sich offenbar nicht abgesprochen, da ihre drei angeblich gestohlenen Handys die gleiche Identifikationsnummer hatten.

Die Polizei setzt dabei auf das Computerprogramm VeriPol, das mit Algorithmen die Texte der Anzeige analysiert. Schlägt der Computer Alarm, befragen Spezialisten der Polizei die mutmaßlichen Opfer, um Lücken in der Geschichte zu entdecken.

Das spanische Strafgesetzbuch sieht für falsche Anzeigen eine Haftstrafe von drei Monaten bis zwei Jahren vor, die in der Regel auf Bewährung oder als Geldstrafe ausgesetzt wird. /rp