Bei Prozessionen werden normalerweise Abbilder von Heiligen wie der Jungfrau Maria durch die Straßen spanischer Orte getragen. In Porreres auf Mallorca läuft das Ganze etwas anders. Statt der Muttergottes tragen die Dorfbewohner dort bei einer nächtlichen Prozession eine Riesen-Ensaimada. Die lokale Spezialität scheint manchen Mallorquinern wohl geradezu heilig zu sein...

Diese ungewöhnliche Tradition fand auch in diesem Jahr wieder am Ende der einwöchigen Feierlichkeiten zum Patronatsfest Sant Roc am Dienstag (16.8.) statt. Über die gesamte Woche hatte es Konzerte, Feuerläufe, Sportturniere und vielen andere Aktivitäten gegeben, die Ensaimada-Prozession war der krönende Abschluss.

Riesen-Ensaimada verschwindet innerhalb weniger Minuten

Um 4.15 Uhr, nachdem ein Feuerwerk das Patronatsfest offiziell beendet, beginnt seit fast 30 Jahren die neue Tradition, die von vielen Sant Roquet genannt wird: Vor allem junge Leute tragen die 50 kg schwere Ensaimada durch die Straßen von Porreres und singen dabei "l'ensaïmada la duim els porrerencs", übersetzt: "Die Ensaimada tragen wir aus Porreres". Am Ende der Prozession verspeisen Hunderte Menschen die Ensaimada zusammen, die riesige Süßspeise verschwindet jedes Jahr innerhalb weniger Minuten.

Ein Video, das diese Tradition zeigt, bei der sich Hunderte von Menschen um die riesige mallorquinische Süßspeise drängen, verbreitete sich rasant in den sozialen Netzwerken. Der Nutzer, der das Foto veröffentlicht hat, schreibt dazu: "Ach Mallorca! Wunderschöne Buchten, viele Felder, Postkarten-Dörfer, legendäre Berge und NÄCHTLICHE ENSAIMADAS-PROZESSIONEN"