Ein Anwohner von Campos hat mehr als zwei Tage lang ein riesiges totes Schwein vor seiner Haustür liegen gehabt. Während der Mann ein Dutzend Anrufe bei verschiedenen offiziellen Stellen, vom Rathaus bis zum Landwirtschaftsministerium tätigte, die sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuschoben, verweste das Tier bereits und war mit Fliegen übersät.

Das Schwein war in den frühen Morgenstunden des Samstags (27.8.) von einem Bauernhof in der Gegend von Campos entlaufen und wurde am Morgen auf der Straße nach sa Ràpita von einem Auto überfahren. Das rund 200 Kilo schwere Schwein blieb tot auf der Straße liegen. Das Auto, das es angefahren hatte, wurde bei dem Unfall stark beschädigt, die Fahrerin blieb aber glücklicherweise unverletzt.

Ortspolizei von Campos will erst kommen, ist aber dann doch nicht zuständig

Während das Fahrzeug mit einem Kran abtransportiert wurde, kümmerte sich niemand um das tote Schwein, das neben dem Eingang der Finca von Mateu Garcias liegen blieb. Und hier begann seine Odyssee. "Als erstes rief ich die Ortspolizei in Campos an, um sie zu informieren und sie zu bitten, zu kommen und die Überreste abzuholen", sagt Garcia. "Sie sagten mir, dass sie bereits Bescheid wüssten und die Identifikationsnummer des Tieres hätten und dass es in Kürze entfernt würde."

Als um 15 Uhr noch niemand gekommen war, um das tote Schwein abzuholen, rief der Mann erneut die Ortspolizei an. "Sie antworteten, dass das Tier nicht ihr Problem sei, sondern in der Verantwortung der Straßenbehörde liege", erzählt Garcia. Er rief daraufhin bei der Straßenbehörde an, wo man ihm mitteilte, ebenfalls nicht zuständig zu sein.

Die Zeit verging und der Kadaver verweste immer stärker in der Sonne. Garcias wandte sich in den folgenden Tagen an alle Institutionen, von denen er glaubte, dass sie etwas tun könnten. Die Guardia Civil, die Naturschutzpolizei (Seprona), die Verkehrbehörde. Niemand fühlte sich zuständig. So verging das Wochenende.

Am Montagmorgen roch das Tier bereits sehr schlecht und war mit Fliegen übersät. Da antwortete man ihm bei einem Anruf beim Lanwirtschaftsministerium, man habe bereits erste Schritte eingeleitet. "Ich war sehr verärgert", empört sich Garcias. "Erste Schritte! Aber ich hatte das tote Schwein schon seit zwei Tagen vor meiner Haustür liegen!" Am Ende nahm das Ministerium Kontakt mit dem Besitzer des Tieres auf, der es noch am Montag mit einem Traktor abholte. /mwp