Nach dem Unglück in Cala Mesquida an der Nordostküste von Mallorca, bei dem am Donnerstag (8.9.) ein Deutscher und ein Schweizer von einem Blitz getroffen wurden und starben, kommen Fragen zu Sicherheitsprotokollen und Verhaltenstipps bei Gewitter auf. Wichtigste Regel: So schnell wie möglich aus dem Wasser. Denn Schwimmen ist bei Gewitter lebensgefährlich. Schon wenn ein solches aufzieht, sollte man das Wasser und die Uferzone verlassen.

Das sagen die Rettungsschwimmer

Dass das auch geschieht, darauf achten an überwachten Stränden auf Mallorca die Rettungsschwimmer. Deren Sicherheitsprotokoll für Gewitter am Strand ist im Prinzip denkbar einfach, wie Toni Carrió erklärt, Koordinator der Rettungsschwimmer an der Playa de Muro. Die Rote Flagge wird gehisst, und "man sorgt dafür, dass die Menschen so schnell wie möglich aus dem Wasser kommen." Das gelinge in der Regel schnell, die Badegäste seien sich der Gefahr bewusst. Zudem benutze man an der Playa de Muro in solchen Fällen ein Megafon.

Wenn es nicht nur blitzt, sondern gleichzeitig auch regnet, verließen die Badegäste von selbst recht schnell den Strand, so Carrió. Ein Problem dagegen habe man, wenn es nicht regne - dann blieben viele Menschen, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, und man habe als Rettungsschwimmer theoretisch keine weitere Zuständigkeit. "Das ist so, wie wenn Passanten bei Gewitter auf der Straße unterwegs sind." Jeder müsse selbst für seine eigene Sicherheit sorgen. Die Empfehlung laute aber natürlich, dass die Badegäste möglichst schnell ihren Pkw aufsuchen und nach Hause oder in ihr Hotel zurückkehren sollten. Eine Gefahrensituation wie die in Cala Mesquida habe man an der Playa de Muro im Übrigen noch nicht erlebt.

Der Pkw als sicherer Ort

Es ist also gesunder Menschenverstand gefragt - statt am Strand abzuwarten, dass das Gewitter abzieht, möglichst schnell den eigenen Pkw aufsuchen. Denn Fahrzeuge mit Metallkarosserie bilden einen sogenannten Faradayschen Käfig - der Blitzstrom kann zur Erde abfließen, die Insassen sind sicher. Während des Gewitters sollten den Pkw deshalb nicht verlassen. Vorsicht ist zudem geboten, wenn es sich um Fahrzeuge mit Glasfaser-Karosserie handelt wie Wohnmobile oder auch um Cabriolets ohne Dachgerüst oder Überrollbügel aus Metall, wie die Versicherung Allianz auf ihrer Website warnt.

Im freien Gelände

Bäume in Strandnähe bieten dagegen keinen Schutz vor Gewittern. Von ihnen können Blitze auf Personen in der Nähe überspringen. Zudem könnten bei einem Blitzeinschlag Teile von Ästen abgesprengt werden und Personen in der Nähe treffen.

Ist kein Pkw oder kein Gebäude in der Nähe, kann man zur Not nach Metallmasten Ausschau halten, die mindestens drei Meter hoch sind - geraten wird, sich in deren Nähe, aber mit einem Abstand von einem Meter aufzuhalten. Auch Überdachungen mit Metallkonstruktion können zur Not Schutz bieten. Strandzelte dagegen sind ungeeignet. /ff