Bereits Ende August waren der Nationalpolizei auf Mallorca vier Mitglieder einer mazedonischen Bande ins Netz gegangen, die hochprofessionell in Wohnungen in Palma einstieg: Nun haben die Ermittler einen weiteren Kriminellen erwischt.

Im Nobelhafen Port d'Andratx im Südwesten von Mallorca wurde ein Mann festgenommen, der die anderen Einbrecher in seiner Wohnung wohnen ließ. Ihm wird zudem vorgeworfen, sich am Weiterverkauf der gestohlenen Juwelen beteiligt zu haben. Der Ermittlungsrichter schickte den Festgenommenen in Untersuchungshaft.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung wurden zahlreiche Schmuckstücke gefunden, die als gestohlen gemeldet worden waren. Viele wurden wieder ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben. Nur ein Ring konnte noch niemandem zugeordnet werden. Er trägt die Inschrift "M.N. A. F. 1-9-28".

Im Mai auf die Insel gekommen

Den Angaben der Polizei zufolge waren die Beamten den Kriminellen, die wohl im Mai mit einem Urlauberflieger auf die Insel kamen, seit Wochen auf den Fersen. Direkt nach Ankunft auf Mallorca hätten die Männer damit begonnen, sich an den Sicherheitsschlössern von mittel- bis höherklassigen Häusern in Palma zu vergehen.

Dabei nutzten sie meist die sogenannte "Impresioning"-Technik, bei der es ihnen gelang, Sicherheitsschlüssel nachzumachen und dann in die Häuser zu gelangen, ohne das Schloss zu zerstören. Sie waren stets tagsüber aktiv, wenn die Bewohner gerade nicht im Haus waren, klopften zunächst an und drangen - wenn niemand sich meldete - in die Wohnungen oder Häuser ein. 

Einbrüche in 50 Haushalten

Einmal im Inneren der Domizile angelangt, nahmen die Diebe Bargeld, Schmuck oder andere kleinere Wertgegenstände mit. Insgesamt sollen sie für Einbrüche in rund 50 Haushalten in Palmas Stadtvierteln Son Espanyolet, Plaça dels Patins, Es Fortí, Bons Aires und rund um den Carrer Aragó verantwortlich sein.

Die Diebe hatten zunächst in Hotels gewohnt und sich als normale Urlauber getarnt.  So sollen die Bandenmitglieder allesamt falsche Pässe benutzt  haben. Im Juli zogen sie zu ihrem mazedonischen Landsmann nach Port d'Andratx. /pss/rp