Es wäre doch auch gelacht gewesen, hätte niemand die Esel gewollt: Nach einem Aufruf in der Presse, dass fünf Esel auf Mallorca zur Adoption freigegeben sind, haben sich mehrere Interessenten gemeldet, die die Tiere aufnehmen oder zumindest finanziell unterstützen wollen. Bei der MZ wurde ein Schweizer vorstellig, der den Tieren finanziell unter die Beine greifen will.

Die fünf Esel waren im Juni auf Feldwegen rund um Alaró aufgetaucht und gingen dort Wanderer an, die sich auf den Weg zur Burg gemacht hatten. Mehrere Ausflügler sollen sie gar getreten haben. Woher sie stammten und wer ihr Besitzer war, blieb unklar. Die Gemeinde Alaró sah sich zum Handeln gezwungen, ließ im Juni die Esel einfangen und in den Natura Parc nahe Santa Eugènia bringen. Dort können sie zwar keine Wanderer mehr belästigen, kosten das Rathaus Alaró aber 60 Euro täglich für Futter und Pflege.

Voraussetzung: Karteieintrag, Haustier-Pass und Chip

Angesichts dieser finanziellen Belastung wandte sich Bürgermeister Llorenç Perelló an die Presse: Man wolle die Esel zur Adoption freigeben. Die einzige Voraussetzung für die Neubesitzer sei, dass sie im Registro General de Explotaciones Ganaderas (REGA), einer Art Kartei für landwirtschaftliche Nutztiere, registriert seien und die Esel anmelden müssen. Außerdem sollte der künftige Besitzer bereit sein, für jeden der Esel rund 100 Euro für den Haustier-Pass und den Chip zu bezahlen.

Kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Nachricht auf der Website der Mallorca Zeitung meldete sich in der Redaktion Thomas Huwiler, Schweizer und bekennender Esel-Fan. Er besitze zwar auf Mallorca ein Haus, könne die Tiere allerdings mangels Platz nicht aufnehmen. Aber er wolle gern die Kosten in Höhe von 500 Euro für Pass und Chip der Esel übernehmen sowie eine Crowdfunding-Kampagne starten, mit der der Aufenthalt der herrenlosen Tiere im Natura Parc finanziert werden sollte.

Weitere Interessenten

Und Huwiler war nicht der Einzige, der sich für die Esel einsetzte: Zwei Tage später hatten sich beim Rathaus in Alaró bereits fünf weitere Interessenten gemeldet, die die burros auf ihren Grundstücken aufnehmen würden.

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Nun werde man die Interessenten auf ihre Eignung als künftige Eselshalter prüfen, kündigte eine Angestellte des Natura Parc gegenüber der MZ an. „Außerdem müssen wir klären, ob sie tatsächlich bereit sind, die Tiere aufzunehmen. Die Esel haben nicht gerade einen sanften Charakter.“ Sie ließen sich nach ihrer langen Zeit in der Wildnis von Menschen nichts mehr sagen. Sollten die Esel doch nicht vermittelt werden, werde man gern auf das Angebot von Huwiler zurückkommen.