Das klingt stark nach Mike Tyson: Wie die US-amerikanische Boxerlegende hat ein Mallorca-Urlauber einem anderen Mann ein Stück Ohr abgebissen. Ein Gericht in Palma de Mallorca verurteilte den Briten am Montag (19.9.) deswegen zu einer zehnmonatigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird.

Urlauber hat sich bereits im Flugzeug daneben benommen

Zu dem Vorfall kam es am 18. September 2020 auf einem Ryanair-Flug von Birmingham nach Mallorca. Der Angreifer war betrunken und stand unter Drogen. Schon im Flugzeug soll er sich daneben benommen haben. Kurz nach der Landung um Mitternacht griff er einen anderen Passagier - einen reichen Geschäftsmann - an. Dabei stürzte er sich auf ihn, schlug und trat auf den Mann ein und biss ihm letztlich ins rechte Ohr. Dabei riss er ihm ein Stück der Ohrmuschel ab.

Die Guardia Civil eilte herbei, hatte aber Probleme bei der Festnahme des Angreifers. Der Brite prügelte auf die vier Beamten ein, die sich dabei leicht verletzten. Letztlich konnten die Polizisten den Mann festnehmen.

Opfer wurden finanziell entschädigt

Bei der Verhandlung wurde der Urlauber vom Anwalt Pau Cruelles vertreten. Der Angeklagte gestand seine Schuld. Zudem hatte er die Opfer bereits finanziell entschädigt. Dem Geschäftsmann hatte er 3.000 Euro bezahlt, den Polizisten insgesamt 1.320 Euro. Das dürfte Auslöser für die niedrige Strafe sein. In Spanien werden zudem in der Regel alle Haftstrafen unter zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.

Kein Einzelfall

Immer wieder kommt es auf Mallorca-Flügen zu Problemen mit betrunkenen Passagieren. Wenn sich die Reisenden nach einer Ermahnung durch die Flugbegleiter nicht zusammenreißen, kann der Pilot Konsequenzen ergreifen. Im schlimmsten Fall droht eine Zwischenlandung, für deren Kosten der Betrunkene aufkommen muss. Zudem endet seine Reise dann dort in der Regel mit einer Festnahme. /rp