Schwerer Zwischenfall in der Partyhochburg Magaluf auf Mallorca: Wie die englische Zeitung "The Sun" berichtet, wurde ein junger Brite Ende Juni von einem Türsteher so schwer verletzt, dass er drei Tage im Koma lag.

Dem Boulevardblatt zufolge war der 24-jährige Joshua P. am Tag des Vorfalls mit Freunden und deren Vätern auf die Insel gereist. Die Söhne besuchten die Diskothek "Tiger Tiger" an der Partymeile Punta Ballena. Wie das spätere Opfer berichtet, hätten die Jungs laut Joshuas Vater Steven P. in dem Club "ein wenig Quatsch gemacht". So hätten sie einander etwa Huckepack genommen. Einer der Jungs habe dabei sein Getränk verschüttet.

Die Türsteher seien daraufhin grob gegen die Gruppe vorgegangen. P. habe - so berichteten seine Freunde später - versucht zu schlichten und sei mit den Türstehern hinausgegangen. Als er 20 Minuten später immer noch nicht wieder da war, sahen seine Freunde nach ihm.

Schwere Wunde am Kopf

Sie fanden ihn bäuchlings auf der Straße mit einer schweren Wunde am Kopf vor. Sie hätten daraufhin Hilfe gerufen. Daraufhin seien mehrere Türsteher gekommen, die mit Schlagringen bewaffnet waren und hätten auf die Gruppe eingeschlagen.

Der schwerste Vorwurf: Kurz darauf seien Beamte der Ortspolizei gekommen und seien ebenfalls mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Gruppe vorgegangen. Einer der Freunde von P. habe sich schützend vor ihn gestellt, damit die Polizisten ihn nicht ebenfalls schlugen.

Gegenüber der MZ erklärte eine Sprecherin der Gemeinde Calvià, dass die Ortspolizei in diesem Fall keinen Einsatz gehabt habe.

Notoperation im Krankenhaus

Nach der Schlägerei habe es zwei Stunden gedauert, bis ein Krankenwagen gekommen sei. Im Krankenhaus wurde P. notoperiert. Ein Freund hatte seinen schlafenden Vater verständigt, der zum Krankenhaus eilte. "Als ich ankam, wurde er gerade aus dem OP-Saal gebracht", erklärte Steven P. gegenüber der britischen Zeitung. "Man sagte mir, er habe ein riesiges Blutgerinnsel im Kopf gehabt." Zudem erlitt er Frakturen am Wangenknochen, der Nase und am Kiefer. Drei Tage verbrachte Joshua P. im künstlichen Koma, nach sieben Tagen wurde er aus der Klinik entlassen.

Zwei Versuche, bei der Polizei eine Anzeige zu stellen, schlugen fehl. Die Polizisten hätten ihn weggeschickt. Gegenüber der MZ erklärte die Sprecherin der Gemeinde Calvià, dass keine Anzeige bei der zuständigen Guardia Civil gestellt wurde.

Joshua P. geht es mittlerweile besser, berichtet "The Sun". Er leide aber immer noch unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses.

Ähnlicher Fall Ende Juli

Der Fall erinnert an den des Briten Tobias White-Sansom, der im Juli 2022 in einer benachbarten Diskothek passierte. Der 35-Jährige wurde von Türstehern zusammengeschlagen und verstarb Ende Juli im Krankenhaus auf Mallorca.