In den Niederlanden hat am Dienstag (4.10.) der Prozess gegen drei Männer begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, im Juli vergangenen Jahres einen 27-Jährigen auf Mallorca so heftig verprügelt zu haben, dass er wenige Tage später im Landeskrankenhaus Son Espases verstarb.

Am ersten Prozesstag entschied der Richter, dass einer der drei Hauptangeklagten zurück ins Gefängnis muss. Der 19-Jährige war gemeinsam mit den anderen Angeklagten im Vorfeld des Prozesses auf Kaution aus der Haftanstalt entlassen worden, verstieß aber mehrfach gegen die Auflagen. So wurde er positiv auf Marihuana getestet, obowhl ihm jeglicher Alkohol- und Drogenkonsum verboten war. Zudem soll er mit Freunden in den Urlaub gefahren sein.

"Ich war sehr dumm"

Der Angeklagte erklärte, er sei wegen des Strafverfahrens nervös und habe "einen Joint" geraucht, um "zur Ruhe zu kommen", und gab zu, "zweimal einen Fehler gemacht zu haben, und ich hätte es nicht tun sollen." Er sagte: "Ich war sehr dumm."

Zudem wurden vor Gericht Bilder der Tatnacht gezeigt. Darauf war zu sehen, dass weiter auf das Opfer eingeschlagen wurde, als es bereits am Boden lag. Da die Playa de Palma in der Nacht im Hochsommer sehr belebt war, gibt es viele Augenzeugen des Vorfalls.

Bericht des Gerichtsmediziners wurde verlesen

Auch der Bericht des Gerichtsmediziners von Mallorca wurde verlesen, der zu dem Schluss kam, dass die schweren Kopfverletzungen des Opfers durch Tritte, Schläge mit einem Gegenstand oder einen Sturz verursacht wurden, wobei er betonte, dass nicht alle Verletzungen nur durch einen Sturz auf den Boden verursacht worden sein konnten.

Die drei Hauptangeklagten bestreiten die Verantwortung für den Tod. Sie seien nicht dabeigewesen, als Carlo H. verprügelt worden sei. Das brachte einen der Richter auf die Palme: "Das kann nicht sein", herrschte er die Angeklagten an. "Benehmen Sie sich wie Männer und erzählen Sie, was passiert ist. Ihr Gewissen wird Sie sonst ihr ganzes Leben lang plagen."

Sechs weitere Personen sind wegen tätlicher Angriffe in der gleichen Nacht angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hat noch nicht bekanntgeben, welches Strafmaß sie fordern wird. Das Urteil wird am 18. November erwartet. /pss