Die schweren Regenfälle in der Nacht auf Freitag (7.10.) haben auch bei manchen ausländischen Residenten im Osten von Mallorca für bange Momente gesorgt. Die Niederschläge begannen um 22.30 Uhr und hielten vier Stunden an. Insgesamt fielen innerhalb kürzester Zeit 254 Liter pro Quadratmeter.

So erging es dem Ehepaar Fichtenbaum

Ein österreichisches Ehepaar gehörte zu den Anwohnern, die in Manacor von den Rettungskräften evakuiert und ins Sportzentrum Miquel Àngel Nadal gebracht wurden. Gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet Thomas Fichtenbaum, er habe sich nicht ernsthaft bedroht gefühlt. Seiner Ehefrau Gabriela, die nach einer Operation vorübergehend im Rollstuhl sitzt, war hingegen zeitweise durchaus mulmig. Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Polizei hätten sie um halb vier aus dem ersten Stock ihres Hauses geholt. Zu dem Zeitpunkt stand das Wasser im Erdgeschoss ein Meter hoch.

Thomas Fichtenbaum in seinem Haus in Manacor. S. Sansó

Im Sportzentrum, das schon bei der Flutkatastrophe 2018 als Schutzraum eingesetzt wurde, hätten sie Decken und warme Getränke bekommen, berichtet Thomas Fichtenbaum. "Wir wurden sehr nett behandelt", erklärt er.

Die Wände sind stehengeblieben

Die Wassermassen hätten zum Glück keine Wand im Haus eingerissen, erklärt der Resident. Dennoch sei das Haus nun mit Schlamm verdreckt. Auch die Solaranlage sei in Mitleidenschaft gezogen worden, weshalb das Ehepaar am Freitagmorgen keinen Strom hatte.

Thomas Fichtenbaum im Schlafzimmer seines Hauses. S. Sansó

Gegenüber dem "Diario de Mallorca" kritisierte Fichtenbaum den Zustand des nahe dem Haus gelegenen Sturzbachs. Das Bachbett sei voller Unrat gewesen, was das Abfließen des Wassers erschwert.

Etwas deutlicher zeigte sich der Resident gegenüber dem Regionalsender IB3. Vor den Kameras erklärte er, angesichts der Zustände werde er sich überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, zurück nach Österreich zu gehen. /pss