Mallorca Zeitung

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Staatsanwaltschaft auf Mallorca fordert acht Jahre Haft für deutschen Brandstifter

Der 49-jährige Mann soll zwei Waldbrände nahe Esporles im Tramuntana-Gebirge gelegt haben

Feuerwehrleute an einem der Brandherde. DM

Die Staatsanwaltschaft der Balearen fordert acht Jahre Haft für einen Mann, der vorsätzlich mehrere Waldbrände in der Serra de Tramuntana auf Mallorca gelegt haben soll. Dem 49-jährigen Deutschen wird ab Montag (24.10.) der Prozess gemacht. Der Angeklagte befindet sich nach acht Monaten in Untersuchungshaft auf freiem Fuß.

Dem Mann wird unter anderem zur Last gelegt wird, am 18. August 2019 in der Gemeinde Esporles auf einem öffentlichen Parkplatz ein Fahrzeug des balearischen Umweltministeriums in Brand gesteckt zu haben. Der Mann soll mehrere Grillanzünder dabeigehabt haben und damit die beiden Vorderräder des Geländewagens angezündet haben. Anschließend durchstach er die Hinterreifen des Fahrzeugs mit einem spitzen Gegenstand. Das Auto wurde schwer beschädigt.

Drei Brandherde gelegt

Am nächsten Tag schlug der mutmaßliche Brandstifter nach Darstellung der Staatsanwaltschaft in den frühen Morgenstunden in einem unter Landschaftsschutz stehenden Gebiet nahe Esporles erneut zu. Er legte drei Brände in einem Abstand zueinander, wodurch sich das Feuer schnell ausbreitete. Die Feuerwehrleute des Inselrats hatten größte Schwierigkeiten dabei, das Feuer zu löschen. Es gelang erst am frühen Nachmittag des folgenden Tages. Mehr als 7.000 Quadratmeter Fläche wurden von den Flammen zerstört.

Es dauerte nicht lange, bis der Mann ein drittes Mal aktiv wurde. Fünf Tage später, ebenfalls in den frühen Morgenstunden, wiederholte er die gleiche Tat auf einem anderen Grundstück, ebenfalls in der Gemeinde Esporles. Er benutzte wieder die Grillanzünder, die er an drei verschiedenen Stellen anzündete, damit sich das Feuer leichter ausbreiten konnte.

Ortspolizei ertappt den Mann kurz vor nächster Tat

Auch dieses Grundstück gehört zum Naturpark der Tramuntana. Erschwerend kam hinzu, dass in dem Gebiet auch mehrere Häuser stehen. Der Brand musste aus der Luft und auf der Erde bekämpft werden, damit es die Häuser nicht erreichte. Diese innerhalb von so kurzer Zeit ausbrechenden Waldbrände weckten den Verdacht, dass es sich nicht um zufällige Feuer handelte, sondern dass sie miteinander in Verbindung stehen mussten. Es schien wahrscheinlich, dass ein Brandstifter am Werk war.

Die Ortspolizei verstärkte daraufhin in einigen Waldgebieten der Gemeinde die Kontrollgänge. Das zahlte sich aus. Zwei Tage nach dem letzten Brand wurde der Verdächtige ausfindig gemacht. Er befand sich in einem Waldgebiet und schien einen dritten Waldbrand vorbereiten zu wollen. Er trug mehrere Grillanzünder bei sich.

Die Person war zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung sehr gewalttätig. Der Mann war nicht wegen schwerer Straftaten vorbestraft, aber dafür bekannt, dass er häufiger in Bars in der Gemeinde Banyalbufar auffällig gewesen war. Die Staatsanwaltschaft fordert von dem Deutschen außerdem eine finanzielle Entschädigung fur die verursachten Schäden. /jk

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