Die Erste Kammer des Landgerichts der Balearen hat am Montag (14.11.) einen bristanten Prozess verhandelt. Die Angeklagte, Merlina M. D., wird beschuldigt, Priester und andere Geistliche in Palma de Mallorca beleidigt, bedroht und angegriffen zu haben. Beim Prozess schilderten etwa fünfzehn Betroffene die Übergriffe und Aggressionen der 50-jährigen Frau. Diese sollen sich drei Jahre lang, zwischen 2018 und 2021, in Kirchen, Pfarreien und anderen religiösen Einrichtungen zugetragen haben.

Bei der Angeklagten, die bis zu ihrer Inhaftierung zahlreiche Vorfälle provoziert hatte, wurden psychische Erkrankungen diagnostiziert. Die Staatsanwaltschaft hat die Frau wegen 25 Straftaten angeklagt und fordert fünfeinhalb Jahre Gefängnis sowie 18 Jahre Unterbringung in der Psychiatrie.

"Du bist der Teufel, du wirst in der Hölle schmoren"

"Sie betrat den Bischofssitz und schrie: 'Du bist der Teufel, du wirst in der Hölle schmoren'", so die Aussage eines Mitarbeiters des Bistums. Mehrere Ordensleute erklärten, sie seien wiederholt körperlich attackiert worden, etwa durch Bisse in den Arm oder Schläge in den Rücken. Der Pfarrer von Sant Sebastià erklärte, die Angeklagte habe Messen mit "Beleidigungen" und "obszönen Gesten" unterbrochen, sei auf den Altar geklettert und habe die Gemeindemitglieder verängstigt. "Es schien ihr Spaß zu machen, Menschen leiden zu lassen", sagte einer der Zeugen.

Einige der Geistlichen vor ihrer Zeugenaussage. B. Ramon

Der ehemalige Küster von Santa Eulàlia, sagte ebenfalls, die Frau sei in die Kirche gekommen um "die Messe zu unterbrechen", und dass er mehrere Angriffe erlitt. "Sie spuckte mich an, jagte mich die Straße hinunter und drohte mir, mir etwas anzutun. Ich musste mir psychiatrische Hilfe suchen", sagte er. Die Zeugen waren sich einig, dass Merlinda M.D. bei ihren Besuchen in den Kirchen beleidigende und kirchenfeindliche Ausdrücke verwendete.

Aggressives Verhalten in der Untersuchungshaft

Die Angeklagte, die seit Februar in Untersuchungshaft sitzt, wollte keine Fragen der Staatsanwaltschaft, zur vom Bistum erhobenen Nebenklage oder von ihrer eigenen Verteidigung beantworten. "Ich vermute, es liegt an dem Problem mit der Kirche. Ich möchte nichts erklären", sagte sie auf die Frage des Gerichtspräsidenten, ob sie wisse, wofür sie vor Gericht gestellt werde. Auf Anraten der Polizei verbrachte die Frau die gesamte Verhandlung in Handschellen.

Die Gefängnispädagogin, die die Frau betreut, erklärte, dass sie bereits 13 Disziplinarakten und 390 Tage an Sanktionen angesammelt hat. "Sie zeigt ein potenziell aggressives Verhalten, das das Zusammenleben im Trakt erschwert. Sie will keine Kontakte knüpfen und bedroht andere Insassinnen und das Personal. Sie tut nichts, außer in der Bibel zu lesen", sagte die Pädagogin.

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Am Dienstag erklärten zwei Psychiater vor Gericht, dass die Frau aufgrund ihrer geistigen Erkrankung nicht für ihr Verhalten verantwortlich gemacht werden kann. Sie empfahlen beide die Unterbringung in eine Psychiatrie. /bro