Ein Gericht in den Niederlanden hat einen 20-jährigen Mann zu sieben Jahren Haft wegen Todschlags verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der junge Mann einen ebenfalls niederländischen Urlauber auf Mallorca totgeschlagen hat. Die Ermittlung konnte jedoch nicht gänzlich klären, was in der Nacht am 14. Juli 2021 an der Playa de Palma passiert ist. Sieben weitere Angeklagte wurden zu geringeren Haftstrafen verurteilt, einer wurde freigesprochen.

Die niederländische Urlaubergruppe im Alter von 18 bis 20 Jahren randalierte in jener Nacht an der Playa de Palma und griff offenbar wahllos Passanten an. Gegen 3 Uhr morgens fanden die Rettungskräfte einen 27-jährigen Niederländer bewusstlos auf Höhe des Balneario 1. Das Opfer verstarb wenige Tage darauf im Krankenhaus.

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie die Bande auf verschiedene Personen einprügelt. Jedoch fehlen just von dem tödlichen Angriff die Beweise. In Aufnahmen ist zu sehen, wie dem 27-Jährigen ins Gesicht geschlagen wurde und er zu Boden fiel. Dabei war er von mehreren Angreifern umzingelt.

Wohl mehrere Täter

Das Opfer habe nichts gemacht. "Er war zur falschen Zeit am falschen Ort", heißt es im Urteil des Richters. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass es mehrere Personen waren, die auf ihn eingeschlagen und als er am Boden lag auch eingetreten haben. Jedoch konnte nur dem Hauptangeklagten, der sich für unschuldig befand, die Attacke nachgewiesen werden. Bei ihm fanden die Ermittler DNA-Spuren des Opfers an den Schuhen.

Die Staatsanwaltschaft forderte zehn Jahre Haft, der Richter entschied sich für sieben Jahre. Vier weitere Personen wurden zu 30 Monaten Haft verurteilt, zwei andere zu 18 und 12 Monaten und ein weiterer junger Mann zu 150 Sozialstunden. Einer der neun Männer wurde freigesprochen. "Es sind junge Leute ohne Vorstrafen. Wir müssen aber auch Rücksicht auf die Opfer nehmen. Daher fallen die Strafen hoch aus", so das Gericht. /rp