Der mallorquinische Student, der mit sexistischem Gebrüll spanienweit für Aufregung sorgte, darf zurück in sein Wohnheim Elías Ahuja. Das berichten am Donnerstag (24.11.) die Zeitungen "El País" und "Diario de Mallorca". Offenbar gaben die Richtlinien der Einrichtung eine zunächst angekündigte, dauerhafte Verbannung nicht her.

"Unsere Vorschriften sehen eine 15-tägige Suspendierung bei derartigem Fehlverhalten vor", heißt es vonseiten der Einrichtung. "Wir haben die Strafe bereits auf 40 Tage ausgedehnt und dem Studenten ein Stipendium entzogen. Das ist die höchstmögliche Strafe." Die Entscheidung wurde der Universidad Complutense mitgeteilt, an die das Wohnheim angeschlossen ist.

Staatsanwaltschaft prüft den Vorfall noch

Der Mallorquiner hatte keinen Einspruch eingelegt und war in den 40 Tagen bei Freunden in Madrid untergekommen. Offenbar hielt er jederzeit Kontakt zu seinen Kommilitonen und plante die Rückkehr ins streng christliche Wohnheim.

Ganz aus dem Schneider ist der Student aber noch nicht. Die Staatsanwaltschaft von Madrid prüft weiterhin, ob es sich bei den sexistischen Rufen um ein Hassverbrechen handelte.

Was war eigentlich passiert?

Der Mallorquiner war der Kopf der Aktion, die wohl eine Art jährliches Ritual darstellt. "Ihr Huren, kriecht aus euren Löchern! Ihr seid alle sexsüchtig, ich verspreche euch, wir werden es euch allen besorgen!", brüllte er aus dem Wohnheim Elías Ahuja in Richtung eines anderen Wohnheims, wo Studentinnen untergebracht sind.

Seine Kommilitonen stimmten in die geplante Aktion mit Gebrüll ein. Ein Video des Vorfalls ging viral und sorgte landesweit für Entrüstung. Bei dem Mallorquiner handelt es sich offenbar um einen überzeugten Rechten, der schon früher in der Schule gerne Kulis der rechten Partei Vox und Spanien-Flaggen verteilt hat. In einem offenen Brief hatten sich die Studenten des Wohnheims später für ihr Gebrüll entschuldigt. /rp