Tödlicher Unfall: Zwei Urlauber vor Kathedrale in Palma de Mallorca von Auto überrollt

Eine Frau starb noch am Unfallort, ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt

Tragödie vor der Kathedrale in Palma.

Tragödie vor der Kathedrale in Palma. / Manu Mielniezuk

MZ

Bei einem folgenschweren Verkehrsunfall am Paseo Marítimo in Palma de Mallorca ist am späten Mittwochnachmittag (21.12.) eine Frau ums Leben gekommen, ein Mann wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Am Donnerstagvormittag befand er sich weiterhin in kritischem Zustand. Der Unfall ereignete sich auf der Stadtautobahn direkt unterhalb der Kathedrale von Palma.

Nach ersten Erkenntnissen war die Fahrerin eines Geländewagens gegen 18 Uhr in Richtung Porto Pí unterwegs, als sie aus zunächst ungeklärten Gründen mit ihrem Auto von der Fahrspur abkam und auf Höhe einer Fußgängerampel auf die Mittelinsel fuhr. Dort wartete zu diesem Zeitpunkt ein britisches Paar. Das Fahrzeug erfasste die Frau und den Mann, beide etwa 40 Jahre alt, die durch die Wucht des Aufpralls weggeschleudert wurden. Der Wagen der Unfallverursacherin fuhr noch eine Ampel um und kam rund 100 Meter nach dem Aufprall zum Stehen.

Das Auto der Unfallverursacherin.

Das Auto der Unfallverursacherin. / Manu Mielniezuk

50 Minuten lang erfolglos wiederbelebt

Nach Angaben von "Crónica Balear" trafen mehrere Ortspolizisten von Palma als erste an der Unfallstelle ein und begannen damit, die Frau wiederzubeleben. Die Rettungssanitäter übernahmen, doch nach 50 Minuten erfolgloser Versuche konnte nur noch der Tod der Frau festgestellt werden. Der Mann erlitt bei dem Aufprall lebensgefährliche Verletzungen und musste intubiert werden.

Die Ortspolizei von Palma hat die Ermittlungen aufgenommen, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Auf dem Paseo Marítimo bildeten sich im Feierabendverkehr längere Staus, in Richtung Porto Pí wurde eine Fahrspur gesperrt, in Richtung Flughafen zwei Spuren. Wie später am Abend bekannt wurde, nahmen Beamte der Ortspolizei die Unfallverursacherin wegen fahrlässiger Tötung fest. Zwar soll ein Alkoholtest bei ihr negativ verlaufen sein, Zeugen gaben aber an, die Frau sei vor dem Unfall mit hoher Geschwindigkeit auf dem Paseo Marítimo unterwegs gewesen.

Am Donnerstagvormittag wurde die Fahrerin nach ihrer Aussage wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie gab an, ein geplatzter Reifen habe zu dem Unfall geführt. Die Polizei muss nun klären, ob der Reifen tatsächlich bereits vor dem Unfall geplatzt war oder beim Aufprall auf die Mittelinsel.

Ähnlicher Unfall im Oktober 2019

Der Unfall erinnert an einen Vorfall im Oktober 2019. Damals war eine 50-jährige Fahrerin eines SUV auf dem Paseo Marítimo auf Höhe des Auditoriums wohl aufgrund eines Schwächeanfalls auf den Gehweg geraten. Dort erfasste das Fahrzeug eine deutsche Urlauberin und ihren britischen Begleiter. Die 38-jährige Deutsche starb noch an der Unfallstelle, der Brite erlitt schwere Verletzungen. Die Unfallverursacherin wurde im März 2022 zur Zahlung eines Bußgelds in Höhe von 1.800 Euro verurteilt. /jk