Prozess gegen Megapark-Besitzer Cursach auf Mallorca: Auch die letzten beiden Angeklagten freigesprochen

Es handelt sich um die beiden Ortspolizisten Gabriel Mayol und Josep Mayans. Das Gericht ordnete neue Ermittlungen an

Szene aus dem Prozess gegen Bartolomé Cursach.

Szene aus dem Prozess gegen Bartolomé Cursach. / TSJB

Marcos Ollés

Das Landgericht in Palma de Mallorca hat am Donnerstag (22.12.) die letzten verbliebenen Angeklagten im Prozess gegen Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach freigesprochen. Es handelt sich um die beiden Ortspolizisten Gabriel Mayol und Josep Mayans. Für sie hatte die Nebenklage aus dem Umfeld der Bar Sa Trobada eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und Schadenersatz in Höhe von 526.000 Euro gefordert. Damit sind alle 23 Angeklagten im Megaprozess freigesprochen worden.

Zudem ordnete das Landgericht im Urteil neue Ermittlungen gegen den ehemaligen Richter Manuel Penalva und Ex-Staatsanwalt Miguel Ángel Subirán an. Diese waren für die ursprünglichen Ermittlungen verantwortlich, wurden später wegen großer Unregelmäßigkeiten abgezogen und zwangspensioniert, in den kommenden Monaten soll Ihnen gemeinsam mit vier Beamten der Ortspolizei der Prozess gemacht werden. Ihnen wird Falschaussage, Drohung, Behinderung der Justiz, Unterlassung der Pflicht zur Verhinderung von Straftaten und Weitergabe von Geheimnissen vorgeworfen.

Neue Anklagepunkte

Durch die neuen Ermittlungen könnte sich der Start des Verfahrens verzögern, es könnten neue Anklagepunkte hinzukommen. So wird in dem Urteil vermerkt, dass es Anzeichen dafür gibt, dass sich die beiden Juristen unter anderem der Freiheitsberaubung sowie der Nötigung schuldig gemacht haben könnten. Während des Prozesses hatten mehrere vorgeladene Zeugen erklärt, ihre Aussagen während der Ermittlungsphase seien durch die Juristen manipuliert, teilweise sogar erpresst worden. So sei Haft angeordnet worden, um eine Aussage zu erreichen, die in die Narrative der Ermittler passte.

Zum anderen wurden auch Ermittlungen gegen insgesamt 16 Zeugen des Prozesses angeordnet. Sie sollen Falschaussagen getätigt oder wichtige Informationen während der Zeugenaussage verschwiegen haben. Unter ihnen ist auch eine ehemalige Beamtin der Geldwäsche-Einheit der Nationalpolizei, der gemeinsam mit Penalva und Subirán der Prozess gemacht werden soll.

Anklagepunkte zurückgezogen

Der Cursach-Prozess war am 13. Juni gestartet. Gleich am ersten Prozesstag wurden sieben Angeklagte freigesprochen, nachdem die Staatsanwaltschaft und die Nebenklagen die Anklageschrift deutlich zusammengekürzt hatten. Anfang Dezember waren die Schlussplädoyers verlesen worden. 14 der 16 Angeklagten waren damals freigesprochen worden, nachdem alle Anklagen gegen sie zurückgezogen worden waren. /pss