Streit um Parkplatz Formentor: Rathaus veranlasst Räumung

Schon seit längerer Zeit ist die Fläche am beliebten Ausflugsziel auf Mallorca in öffentlicher Hand - doch eine private Firma kassiert weiter ab

Autos an der Serpentinenstraße zum Cap Formentor

Autos an der Serpentinenstraße zum Cap Formentor / Manu Mielniezuk

Joan Frau

Das Rathaus von Pollença hat die langjährigen Betreiber des Parkplatzes am Kap Formentor im Norden von Mallorca dazu aufgefordert, ihre Tätigkeit einzustellen und das Gelände zu räumen, um es der Gemeindeverwaltung zur Verfügung zu stellen. Das berichtet jetzt MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Bereits im September hatte die Kommunalverwaltung ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, das nun Ende Dezember konkretisiert wurde und in einer Räumungsfrist Anfang Januar mündete. Als Begründung dafür, warum die Firma Formentor S.A., die sich seit dem Jahr 1999 um den kostenpflichtigen Parkplatz kümmert, ihre Aufgaben niederlegen soll, nannte Bürgermeister Andrés Nevado die Tatsache, dass sich die Umstände geändert hätten, unter denen der Parkplatz betrieben wird. Bereits im Juni 2021 war die Parkplatzfläche nahe der Playa Formentor zusammen mit den Straßen und Grünflächen von Formentor an die städtische Einrichtung abgetreten worden - als Bedingung dafür, die Baugenehmigung zur Renovierung des emblematischen Hotels Formentor zu erteilen. Dennoch fuhr die private Firma damit fort, die Parkgebühren zu kassieren. Eine Entschädigung für künftige Gewinneinbrüche will das Rathaus dem Unternehmen nun nicht zahlen.

Unternehmen kann nicht auf Rückhalt bauen

Wie es heißt, reichten die Verantwortlichen des Unternehmens Mitte Oktober Beschwerde gegen die Räumungspläne des Rathauses ein, konnten die Richter aber nicht überzeugen. Auch auf die Unterstützung der Opposition im Rathaus kann die Betreiberfirma nicht zählen - dort scheinen sich alle einig zu sein, dass die Firma "unrechtmäßigen Profit" aus einem Gelände schlage, das eigentlich der öffentlichen Verwaltung gehöre. Sowohl die Anhänger der Oppositionsparteien Junts Avançam, Alternativa und Unidas Podemos bestärkten Bürgermeister darin, die Räumung der Fläche weiter voranzutreiben. /somo