Mutmaßlicher Mörder aus Rumänien nach über sechs Jahren in Palma de Mallorca gefasst

Der Mann wurde zufällig bei einer Kontrolle entdeckt. Nun wird über seine Auslieferung entschieden

Polizisten bei einer Razzia im Carrer Teix in Palma.

Polizisten bei einer Razzia im Carrer Teix in Palma. / Guillem Bosch

Xavier Peris

Überraschende Verhaftung in Palma: Beamte der Nationalpolizei haben in den frühen Morgenstunden des Freitags (13.1.) einen rumänischen Staatsbürger festgenommen, der in seiner Heimat wegen Mordes gesucht wird. Der Zugriff erfolgte gegen 3.30 Uhr.

Die Beamten führten eine Kontrolle im Carrer des Teix im Viertel La Soledat durch. In der Straße ist der Clan von El Pablo aktiv. Sie war schon des Öfteren Schauplatz von Drogenrazzien. Als der Mann die Beamten sah, warf er seine Geldbörse weg, vermutlich, um nicht identifiziert werden zu können. Doch die Beamten fanden das Portemonnaie auf dem Boden.

Mit europäischem Haftbefehl gesucht

Eine Überprüfung der Personendaten ergab, dass der Mann mit europäischem Haftbefehl gesucht wurde. Ihm wird vorgeworfen, im September 2016 einen Mann umgebracht zu haben. Er soll mit seinem Opfer in dessen Haus Alkohol und Drogen konsumiert haben. Im Laufe des Abends kam es zum Streit und der nun Festgenommene tötete den anderen mit einem Axtschlag auf den Kopf.

Eine Woche lang soll er den Leichnam im Haus versteckt haben. In der Zeit hob der Täter Geld mit der Bankkarte des Opfers ab und erbeutete so 500 Euro. Zudem entwendete er Wertgegenstände aus dem Haus wie etwa den Fernseher, ein Fahrrad und einen Teppich. Später entsorgte er die in Plastikplanen eingewickelte Leiche in einem Müllcontainer.

Gerichtshof entscheidet über Auslieferung

Dem mutmaßlichen Täter gelang es, das Land unerkannt zu verlassen und über sechs Jahre lang unterzutauchen. Der Mann wurde nach einer Vorführung beim Haftrichter in Untersuchungshaft gebracht. Nun muss der Nationale Gerichtshof in Madrid über eine Auslieferung des Mannes nach Rumänien entscheiden.

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