Drei junge Männer auf Mallorca prellen Amazon um 350.000 Euro

Rund 200 Mal gelang es den Angeklagten, den Online-Riesen mit einer einfachen Masche hereinzulegen

Ein Lieferwagen von Amazon.

Ein Lieferwagen von Amazon. / DM

Marcos Ollés

Drei junge Männer sind am Dienstag (7.2.) in Palma de Mallorca zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 1.080 Euro verurteilt worden. Sie gaben zu, den Versandhandel Amazon in den Jahren 2017 bis 2019 um rund 350.000 Euro geprellt zu haben.

Die Angeklagten gingen dabei immer nach derselben Masche vor: Sie boten Produkte, hauptsächlich Elektrogeräte, zu einem ungewöhnlich günstigen Preis im Internet an. Sobald sie einen Käufer fanden, bestellten sie das entsprechende Gerät auf Amazon und ließen es direkt zum Kunden schicken. Sobald dieser die Sendung erhalten hatte, forderten sie von Amazon das Geld zurück, mit dem Vorwand, dass das Gerät beschädigt angekommen war oder dass sie es doch nicht wollten.

Exakt abgewogener Sand und Murmeln

Das Paket zur Rücksendung füllten sie mit Sand, Murmeln und anderen Gegenständen. Damit der Schwindel nicht sofort auffiel, wogen sie die Füllung ab, sodass diese dem Gewicht des beanstandeten Geräts entsprach. Zunächst hatten die drei Betrüger Erfolg: Rund 200 Mal prellten sie das Unternehmen, ergaunerten so rund 350.000 Euro. Im Juli 2019 wurden sie festgenommen.

Die nun Verurteilten hatten Teile des Geldes in Bitcoins investiert. Nach der Festnahme zahlten sie den erschwindelten Betrag an Amazon zurück.

Ursprünglich forderte die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft. Die Angeklagten konnten sich vor Gericht mit den Anklägern jedoch auf eine Reduzierung der Strafe um ein Jahr plus Geldstrafe einigen. /pss