Baracke in Brand gesteckt, um Spuren zu verwischen: Polizei nimmt mutmaßlichen Mörder auf Mallorca fest

Möglicherweise war das Opfer zuvor mehreren homophoben Attacken ausgesetzt gewesen

Ermittler am Tatort bei Can Pastilla.

Ermittler am Tatort bei Can Pastilla. / Lorenzo Marina

Lorenzo Marina

Der Nationalpolizei auf Mallorca ist es offenbar gelungen, ein im Januar 2022 in Can Pastilla begangenes Verbrechen aufzuklären und den mutmaßlichen Täter am Dienstag (21.2.) festzunehmen. Er soll versucht haben, alle Beweise zu vernichten, indem er eine Hütte beim Dünengebiet Es Carnatge in Brand setzte. Die Einsatzkräfte hatten dort, in unmittelbarer Nähe des Flughafens von Mallorca, die verkohlte Leiche eines Mannes gefunden.

Obwohl die Ermittlungen der Mordkommission durch den schlechten Zustand der Leiche erheblich erschwert wurden, konnten die Beamten feststellen, dass es sich um ein Verbrechen handelte. Die nun wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts festgenommene Person wird voraussichtlich am Freitag (24.2.) einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Das Opfer war ein Mann über 50 Jahre

Erst nach einer DNA-Analyse konnte die Leiche eindeutig identifiziert werden. Es handelte sich um einen Mann über 50 Jahren von kubanischer Herkunft. Sein Mörder hatte erfolglos versucht, die Spuren zu verwischen, um mit dem Verbrechen davonzukommen.

Die aus Holz und Blech erbaute Hütte in dem Naturschutzgebiet zwischen den Straßen Carrer Dentol und Carrer Calamar hatte am 25.Januar 2022 gegen 3 Uhr nachts Feuer gefangen, Anwohner wurden auf die Flammen und eine starke Rauchentwicklung aufmerksam und riefen die Feuerwehr und die Polizei.

Homophobe Angriffe

Die Beamten der Nationalpolizei durchkämmten das Gelände akribisch und versuchten, so viele Beweise wie möglich zu sammeln. Sie setzten auch eine Drohne ein, um das Gebiet aus der Luft abzusuchen.

Die von den Ermittlern gesammelten Zeugenaussagen haben bereits einige beunruhigende Enthüllungen geliefert. Sie deuten darauf hin, dass das Opfer möglicherweise mehreren homophoben Angriffen ausgesetzt gewesen war, da sich die Hütte in einem gängigen "Cruising"-Bereich befand: Der Ort, an dem die Leiche gefunden wurde, ist als "La Niña Muerta" bekannt – ein vor allem von der Gay-Community frequentierter Schauplatz sexueller Begegnungen im Freien mit Fremden. /bro