Die Umstellung auf Sommerzeit hat auf Mallorca praktisch keinen Einfluss auf den Stromverbrauch

Eine Studie kommt auf eine Stromersparnis von 1 bis 4 Prozent auf den Balearen

Die Umstellung auf die Sommerzeit hat auf Mallorca so gut wie keinen Effekt auf den Stromverbrauch.

Die Umstellung auf die Sommerzeit hat auf Mallorca so gut wie keinen Effekt auf den Stromverbrauch. / DM

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In der Nacht auf Sonntag (26.3.) ist es wieder so weit: Die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt. Grund für die Umstellung auf die Sommerzeit ist, dass dadurch abends das Sonnenlicht länger genutzt werden kann und somit Strom eingespart werden soll. Auf Mallorca und den Nachbarinseln ist dieser Effekt allerdings so gut wie nicht zu bemerken. Dies geht aus einer Studie der Balearen-Universität (UIB) und der Universität Stanford hervor, die von den Professoren Jaume Rosselló und Andreu Sansó von der Fakultät für angewandte Wirtschaftswissenschaften durchgeführt wurde. 

"Energieeinsparung ist das Hauptargument, mit dem die Umstellung auf die Sommerzeit immer gerechtfertigt wurde, aber die Wirkung ist praktisch null. Wenn wir diese Umstellung also beibehalten wollen, müssen wir andere Argumente anführen", erklärte Rosselló am Mittwoch (22.3.) bei der Vorstellung der Studie an der UIB. 

Mallorca in der falschen Zeitzone

Die Ökonomen haben Daten über den Stromverbrauch auf den Inseln zwischen 2007 und 2017 ausgewertet und nach der Anwendung verschiedener Modelle festgestellt, dass die Energieeinsparungen "unbedeutend" sind und zwischen 1 und 4 Prozent liegen.

Die Wirtschaftswissenschaftler Jaume Rosselló und Andreu Sansó.

Die Wirtschaftswissenschaftler Jaume Rosselló und Andreu Sansó. / DM

Die Forscher räumen ein, dass die Sommerzeit in Industriegesellschaften sinnvoll sein mag, nicht aber auf den Balearen. Rosselló und Sansó sind nicht die einzigen Kritiker der Zeitumstellung. Das EU-Parlament hatte im März 2019 auf der Grundlage einer länderübergreifenden Umfrage sogar beschlossen, die Umstellung ganz abzuschaffen. Doch dann durchkreuzte erst einmal die Pandemie die Pläne - und so werden bis auf Weiteres jedes Jahr im März und Oktober die Uhren um eine Stunde zurück- oder vorgestellt.

Die Wissenschaftler wiesen auch darauf hin, dass Mallorca prinzipiell nicht in der richtigen Zeitzone verortet sei. Denn die Sonne stehe im Sommer gegen 14 Uhr im Süden. "Die normale Zeit dafür wäre 12 Uhr", fügte Sansó hinzu. "Wir sind auf den Balearen zwei Stunden voraus." /mwp

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