Nach Beschwerden aus der Nachbarschaft: Zahl der Restaurant-Tische im Zentrum von Palma de Mallorca drastisch reduziert

An der Plaça de la Drassana sowie an der Plaça de la Llotja müssen Gastronomen ihre Tische zum Teil abbauen

Die Terrassen an der Plaça de la Llotja wurden bis an die Fassade des historischen Gebäudes gestellt.

Die Terrassen an der Plaça de la Llotja wurden bis an die Fassade des historischen Gebäudes gestellt. / DM

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Mit dem Sommer kommen in Palma de Mallorca bekanntlich auch die Urlauber. Gerade jetzt, wo die Stadt voller wird, freuen sich Gastronomen darauf, mehr Gewinn zu machen. Doch an den Plätzen Sa Llotja und Drassanes im Zentrum von Palma müssen die Bar- und Restaurantbetreiber nun mit viel weniger Tischen auskommen. Der vom Stadtrat genehmigte Flächennutzungsplan für die Terrassen auf den beiden Plätzen sieht die Beseitigung von 190 der bisher 440 genehmigten Tische vor. Insgesamt verlieren die Gastronomen 40 Prozent ihrer bisherigen Außenflächen.

Die Stadträtin für Bürgerbeteiligung und Innenverwaltung, Claudia Costa, erklärte, dass diese Maßnahme bis zu einem gewissen Punkt auch Schuld der Gastronomen selbst sei. Sie hätten die bisherigen Normen immer wieder nicht beachtet und so viele Tische aufgestellt, dass teils sogar Stühle an der Wand der geschützten ehemaligen Fischhandelsbörse Llotja lehnten. Ein weiterer Grund waren Proteste der Nachbarn.

Einer der touristischen Hotspots von Palma de Mallorca

Bis jetzt waren auf den zwei Plätzen insgesamt 1.775 Stühle erlaubt und das bei einem Viertel mit 2.151 Einwohnern. In dem Erlass zur Genehmigung des Flächennutzungsplans wird darauf hingewiesen, dass das Viertel Sa Llotja "ein Überangebot an Unterkünften, Restaurants und Nachtleben" habe. Es gilt als einer der touristischen Hotspots der Stadt. Nachbarschaftsorganisationen hatten sich immer mehr über die vielen Freizeit- und Gastronomieangebote beschwert. Hauptproblem war dabei der Lärm. Die Nachbarn beschwerten sich aber auch über das unzivilisierte Verhalten der Betrunkenen.

Obwohl der Bebauungsplan für diese beiden Plätze bereits am 1. Januar in Kraft getreten ist, ist das Thema erst jetzt mit dem Beginn der Urlaubersaison hochgekocht. Denn die neuen Terrassen-Flächen wurden erst kürzlich mit gelber Farbe abgegrenzt. Die Gastronomen haben nun um ein Treffen mit Bürgermeister José Hila gebeten und gleichzeitig rechtliche Schritte gegen die Maßnahme eingeleitet. /mwp

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