Nach Verfolgungsjagd auf dem Meer: Drogenschmuggler steuern Schnellboot an Urlauberstrand in Cala d'Or auf Mallorca

Es kam zu einer Verfolgungsjagd mit Booten und Hubschraubern

Das Schnellboot am Strand von Cala d'Or auf Mallorca.

Das Schnellboot am Strand von Cala d'Or auf Mallorca. / Óscar Tarela

DM

Spektakuläre Polizeiaktion vor Mallorca: An der Südküste von Mallorca hat die Guardia Civil nach einer Verfolgungsjagd einen Drogentransport vereiteln können. Der Bootsführer setzte das wohl mit Drogen vollgepackte Schnellboot schließlich an dem Urlauberstrand Cala Gran von Cala d'Or auf. Der Vorfall ereignete sich am Freitagmorgen (21.4.).

Die Guardia Civil hatte das Schnellboot auf dem Meer entdeckt und die Verfolgung aufgenommen. Die Insassen des Bootes, das mit zwei jeweils 300 PS starken Außenbord-Motoren ausgestattet war, sollen daraufhin mehrere Drogenpakete ins Wasser geworfen haben. Es handelte sich ersten Erkenntnissen nach um Haschisch.

Ein Hubschrauber und ein Boot der Guardia Civil verfolgen einen Drogentransport vor Cala d'Or

Guardia Civil

Festnahme auf offener Straße

Der Bootsführer steuerte die "narcolancha" - wie die mit Drogen vollbeladenen Schnellboote auf Spanisch genannt werden - schließlich gegen 9 Uhr an den Strand von Cala d'Or. Mehrere Personen liefen davon. Die von Hubschraubern aus der Luft unterstützten Beamten nahmen die Verfolgung auf und stellten einen der mutmaßlichen Drogenschmuggler schließlich. Die Festnahme wurde von einem Anwohner gefilmt:

Beamte der Guardia Civil stellen einen mutmaßlichen Drogenhändler in Cala d'Or.

Nach den weiteren Mitgliedern der Bande wird gesucht. Die Guardia Civil versuchte die anderen Drogenpakete sicherzustellen, die die Besatzung ins Meer geworfen hatte. Ziel ist es unter anderem dafür zu sorgen, dass nicht andere Drogenhändler die Ware in die Hände kriegen und selbst verkaufen.

Erste Ermittlungen ergaben, dass die Bande ein Netzwerk auf der Insel hatte, mit dem die Drogen verbreitet werden sollten. Die Operation soll anscheinend seit Monaten geplant worden sein, berichten Medien auf der Insel.

Längere Rückreise geplant

An Bord des gestrandeten Schnellbootes fanden die Beamten mehrere Kanister Sprit, was darauf hindeutet, dass die Besatzung eine längere Rückreise geplant hatte. Boote dieser Art haben einen hohen Treibstoffverbrauch.

Das Schnellboot dürfte in Algerien in See gestochen sein. Anlandungen von auch aus der Meerenge von Gibraltar bekannten "narcolanchas" hatte es auf Mallorca bislang noch nicht gegeben. Allerdings bestehen zwischen Algerien und den Balearen schon seit Jahrhunderten Handels- und Schmugglerrouten. /pss/ck