Empörung in Artà: Buggies von deutschem Unternehmer auf Abwegen in Fußgängerzone auf Mallorca

Die vierrädrigen motorisierten Gefährte waren am Freitag (12.5.) verbotenerweise in einem verkehrsberuhigten Bereich im Zentrum unterwegs. Der Firmeninhaber entschuldigt sich

Diese Buggies waren am Freitag in der Fußgängerzone in Artà unterwegs.

Diese Buggies waren am Freitag in der Fußgängerzone in Artà unterwegs. / Ajuntament d'Artà

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Große Aufregung in Artà im Nordosten von Mallorca: Am Freitag (12.5.) haben mehrere Fußgänger Fotos und Videoaufnahmen von Buggies gemacht, die durch die Fußgängerzone des kleinen Städtchens fuhren. Konkret fand der Vorfall im Carrer Antoni Blanes statt. Mehrere Passanten leiteten ihre Aufnahmen direkt an die Gemeindeverwaltung weiter und drückten ihr Missfallen aus.

Das Rathaus veröffentlichte eines der Fotos unter dem offiziellen Account. In einem begleitenden Text heißt es unter anderem: "Die Gemeinverwaltung hat die Aufnahmen der Polizei zukommen lassen, damit diese die fälligen Strafen verhängen kann." Der Text endet mit dem Hinweis: "Wir hoffen, dass sich so etwas nicht wiederholt."

Das sagt der deutsche Firmeninhaber dazu

Dasselbe hofft auch Christian Bauer, der Inhaber der Firma Buggy 4 Fun, deren Fahrzeuge in den Vorfall verwickelt waren. Er entschuldigt sich im Gespräch mit der MZ. "Das hätte nicht passieren dürfen, ich übernehme die volle Verantwortung." Es sei ein neuer Mitarbeiter gewesen, der in Artà mit einer Gruppe von sechs Buggies unterwegs gewesen sei. "Weil eine Straße gesperrt war, die die Fahrzeuge normalerweise nehmen, musste die Gruppe durch eine andere Straße fahren", erklärt Bauer am Telefon.

Diese habe allerdings an der Fußgängerzone von Artà geendet. Sein Mitarbeiter habe ihm berichtet, so Bauer, dass er vor Ort zwei Gastronomen gefragt habe, wie er am besten aus der Sackgasse herauskäme. "Beide rieten ihm, ein kurzes Stück durch die Fußgängerzone zu fahren und die nächste Straße wieder abzufahren", berichtet Bauer.

Einer der Gastronomen sei sogar vor den Buggies hergelaufen, um die Gruppe abzusichern und den Weg zu weisen. Es habe sich um eine Strecke von 20 bis 30 Metern gehandelt, erzählt Bauer. So habe es ihm sein Mitarbeiter berichtet.

Ein "Kopfschussfehler"

"Trotzdem war es natürlich ein Kopfschussfehler", sagt Bauer. "Uns ist das selbst höchst unangenehm, weil wir uns ja an alle Regeln und Vorschriften halten wollen", sagt der Unterfranke aus der Nähe von Würzburg.

Immer wieder würden er und sein Unternehmen attackiert, weil die Buggy-Touren angeblich Regeln missachteten. "Dabei fahren wir nur auf befestigten Straßen, nie an Strände oder in Naturschutzgebiete und nehmen immer unseren Müll mit", sagt Bauer, der auf einen Dialog mit der Gemeinde Artà hofft, dort aber noch nicht die richtigen Ansprechpartner ausfindig machen konnte, wie er sagt.

Was nun aus dem Vorfall in Artà konkret folgt, muss sich noch zeigen. Bauer will erst noch einmal überprüfen, welche Gastronomen seinem Mitarbeiter geraten hatten, den Weg durch die Fußgängerzone zu nehmen und ob dem wirklich so war. Dann wolle er sich überlegen, welche Konsequenzen das Verhalten nach sich ziehen könnte. Um eine Strafe durch die Ortspolizei dürfte seine Firma kaum herumkommen.

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