Streik der Rettungsschwimmer auf Mallorca: Stadt Palma verspricht Verbesserung, allerdings erst ab August
Die Aufpasser wollen gänzlich ihrer Posten fernbleiben
MZ
Die Gewerkschaft Unión de Socorristas hat ab Sonntag (21.5.) einen unbefristeten Streik der Rettungsschwimmer ausgerufen. Betroffen sind die Strände der Stadt Palma, darunter fällt auch die deutsche Urlauberhochburg Playa de Palma. Schon im vergangenen Jahr hatten die Strandaufpasser über die schlechten Arbeitsbedingungen geklagt, die das Leben der Badegäste gefährden würden. Bei dem Streik damals wurde mit einem Mindestaufgebot an Rettungsschwimmern weitergearbeitet. Diesmal wollen die soccoristas gänzlich ihrer Posten fernbleiben. Die Stadt Palma hat den Rettungsschwimmern Beistand gegeben.
Bereits Anfang April kam es zu Unmut unter den Rettungsschwimmern. Die Gewerkschaft hatte im Vorjahr einen neuen Tarifvertrag erkämpft, der höhere Löhne, mehr Rettungsschwimmer und eine längere Saison versprach. Statt erst im Mai sollte die Arbeit bereits im April beginnen. Daraus wurde aber nichts. Die bürokratischen Mühlen mahlen einfach nicht so schnell, meinte dazu der zuständige Stadtrat Alberto Jarabo gegenüber der MZ.
Versprochene Gehaltserhöhung blieb aus
Bislang ist keine der versprochenen Verbesserungen eingetreten, klagt die Gewerkschaft. Die Rettungsschwimmer kassieren weiterhin Mindestlohn. Die Stadt hatte das Budget zwar angehoben, der zuständige Konzessionär Emergencia Setmil S.L. behauptet aber, dass von dem Geld noch nichts angekommen sei und daher kein Spielraum für die Gehaltserhöhung da sei.
Eigentlich sollte der Konzessionär nach dem Saisonende im Vorjahr zurücktreten, damit in einer neuen Ausschreibung bessere Bedingungen ausgehandelt werden können. Aus unbekannten Gründen wurde der Vertrag mit Emergencia Setmil S.L. aber verlängert.
Mit den begrenzten Mitteln sind offenbar auch keine Verbesserungen bei den Installationen möglich. Die Rettungsschwimmer klagen über kaputte Hochstände, fehlende Strandzugänge für Rollstuhlfahrer, verschmutzte oder geschlossene Toiletten, abgestellte Strandduschen und fehlendes Wasser und Licht in den Räumen, die zur Ersten Hilfe vorgesehen sind.
Stadt Palma reagiert
Offenbar als Antwort auf die Streik-Ankündigung hat das Rathaus Palma am Dienstag (16.5.) eine Pressemitteilung verschickt. Die Ausschreibungsfrist sei am Tag zuvor geendet. Drei interessierte Unternehmen hätten sich gemeldet. Allerdings begann die Suche nach einem neuen Betreiber auch erst im April. Das aktuelle Abkommen mit Emergencia Setmil S.L. erlaube nicht die Einführung der besseren Arbeitsbedingungen. Nur die Lohnerhöhung sei besprochen worden und die Stadt fordert das Unternehmen auf, sich an das Abkommen zu halten und ab Mai höhere Gehälter zu zahlen. Ab August soll der neue Vertrag für den Rest des Jahres sowie die Saisons 2024 und 2025 gültig sein. /rp
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