Junge Familie besetzt Villa in Port d'Andratx auf Mallorca

Das Thema Okupas hat mittlerweile auch den Wahlkampf erreicht

Das besetzte Haus auf Google Maps

Das besetzte Haus auf Google Maps / Google Maps

MZ

Eine junge Familie hat ein Anwesen in Port d'Andratx im Südwesten von Mallorca besetzt. Die Guardia Civil bestätigte gegenüber der MZ einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Ultima Hora". Demnach sei die Anwesenheit der Hausbesetzer am Samstagmittag (20.5.) bemerkt worden. Zunächst sei man von einem Einbruch ausgegangen. Mehrere Einsatzkräfte der Guardia Civil und der Ortspolizei eilten zum Ort des Geschehens.

Wie die Guardia Civil gegenüber der MZ mitteilte, gehe man davon aus, dass sich die Familie mit zwei kleinen Kindern schon seit mehreren Tagen, wenn nicht gar Wochen, in dem Haus aufhält. Bürgermeisterin Estefania Gonzalvo erklärte auf Anfrage, die Familie sei den Behörden bekannt, weil sie zuvor schon ein Haus in s'Arracó besetzt hatte.

Wie die "Ultima Hora" berichtet, bleibt die Familie erst einmal in dem Haus. Die derzeitige Rechtslage mache es unmöglich, sie ohne eine Anzeige des Hauseigentümers des Grundstücks zu verweisen. Es sei nicht klar, ob das Haus einer Privatperson oder einer Bank gehört, erklärte ein Sprecher der "Guardia Civil".

Konservative versprechen harte Hand gegen Hausbesetzer

Um das Thema der Hausbesetzungen geht es auch im Wahlkampf für das Regionalparlament der Balearen. Die Spitzenkandidatin der konservativen Volkspartei PP, Marga Prohens, erklärte am Sonntag bei einer Pressekonferenz, dass man im Falle eines Wahlsiegs am 28. Mai harte Hand gegen die so genannten Okupas zeigen werde. So könnten Menschen, die unrechtmäßig Häuser besetzten, keine Ansprüche auf Sozialhilfe stellen und sich auch nicht mehr auf Sozialwohnungen bewerben.

Marga Prohens und Jaime Martínez bei der Pressekonferenz in der ehemaligen Militärkaserne Son Busquets

Marga Prohens und Jaime Martínez bei der Pressekonferenz in der ehemaligen Militärkaserne Son Busquets / Guillem Bosch

Der Wahlkampftermin fand in der ehemaligen Militärkaserne Son Busquets statt. Auf dem seit längerem verlassenen Gelände sollen 800 Sozialwohnungen entstehen. Da die derzeitigen Ruinen aber nicht bewacht sind, leben dort Hausbesetzer. Mehrere Anwohner kamen zu der Pressekonferenz, um auf diesen Missstand hinzuweisen. Prohens dankte den Anwohnern und versprach in Beisein des PP-Bürgermeisterkandidaten für Palma, Jaime Martínez, dafür zu sorgen, dass Palma wieder eine sichere Stadt werde. /mwp/jk/pss