Einheimischer Urlaubsort Sa Ràpita auf Mallorca: Anwohner kämpfen für ihre Ruhe

Die Nachbarschaftsvereinigung des Ortes macht mobil gegen die Pläne, den Verkehr durch das Innere des Wohngebiets zu leiten

Die Straße in Sa Ràpita, deren Verkehr umgeleitet werden soll.

Die Straße in Sa Ràpita, deren Verkehr umgeleitet werden soll. / DM

Iñaki Moure

Es gibt nicht viele Ferienorte an der Küste von Mallorca, in denen auch heute noch die Einwohner gegenüber den Urlaubern in der Überzahl sind. Eines dieser wenigen Beispiele ist Sa Ràpita in der Gemeinde Campos, ein Küstenort mit vielen einstöckigen Häusern und ganz ohne Hotels. Allerdings hat die Ferienvermietung in der jüngeren Vergangenheit an Bedeutung gewonnen. Die Nachbarschaftsvereinigung "Protegim sa Ràpita" versucht, die Ruhe des Ortes nun zu erhalten.

Seit der Veröffentlichung des Entwurfs des neuen Plans für nachhaltige urbane Mobilität (PMUS) von Campos, der am 31. März 2022 vom Rathaus genehmigt wurde, hat diese Gruppe von Anwohnern begonnen, gegen den Plan mobil zu machen. Denn der Verkehr, der derzeit über die Ma-6021 läuft – also die Straße, die an der Küstenlinie von Sa Ràpita entlangführt –, soll von der Promenade weg- und durch den Ortskern geleitet werden. Nach Meinung der Einheimischen würde dies die Eigenart des Ortes verändern.

"Wahrer Charme des mallorquinischen Sommers"

"Sa Ràpita ist eine der wenigen Gegenden von Mallorca, die sich den wahren Charme des 'mallorquinischen Sommers' bewahrt hat, ohne Hotels oder touristische Einrichtungen, abgesehen von der Anziehungskraft der Strände und einiger Restaurants", erklärt die Nachbarschaftsvereinigung in einem Schreiben an die Parteien, die bei den Gemeindewahlen am 28. Mai in Campos antreten.

Die Anwohner erklären, dass sie den Inselrat um eine Messung der durchschnittlichen täglichen Verkehrsdichte gebeten haben, die diese Verkehrsader passiert. Das Ergebnis: 6.496 Fahrzeuge, eine ähnliche Zahl wie auf der Ma-6030, die Sa Ràpita mit Campos verbindet. Sie halten diese Zahl für "besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass der Vorschlag der Gemeindeverwaltung darin besteht, diesen Verkehr auf die Wohnstraßen zu verlagern".

Forderung nach einer nachhaltigen Stadtplanung

"Protegim Sa Ràpita" hebt die "Besonderheit des Ortes als Wohngebiet" hervor. Es sei ein ruhiges Viertel, in dem das Leben der Bewohner auf den Bürgersteigen und Straßen stattfindet, man an die frische Luft geht und Kinder auf der Straße spielen und Fahrrad fahren. Auch Familienfeiern wie Geburtstage oder Kommunionen würden auf der Straße zelebriert.

Die Nachbarschaftsvereinigung argumentiert, dass es keinen Präzedenzfall für eine solche Verlegung einer Straße gibt. "Dies steht im völligen Gegensatz zu dem, was in praktisch allen Küstenorten, Städten und Dörfern der Insel getan wurde und wird. Wir fordern, dass die Pläne im gesamten Ortskern auf einer nachhaltigen Stadtplanung beruhen, bei der die Straßen den Bürgern, Fahrrädern vorbehalten sind", so die Einwohner. Die jetzigen Pläne würden lediglich neue Probleme schaffen. /bro

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