Zum Hauptinhalt springenZum Seitenende springen

Leichenfunde an Mallorcas Stränden: Polizei befürchtet, dass 22 weitere Menschen ertrunken sind

Den Beamten sind zwei Flüchtlingsboote bekannt, die gekentert sind oder wo Personen ins Meer stürzten

Die Polizei transportiert die Überreste an der Playa de Palma ab.

Die Polizei transportiert die Überreste an der Playa de Palma ab. / Ramon

Sechs Leichen wurden in den vergangenen zwei Wochen an balearische Strände angespült - fünf auf Mallorca, eine auf Formentera. Die Polizei vermutet, dass es sich bei ihnen um somalische Migranten handelt, die von Algerien aus mit einem Boot nach Europa übersetzen wollten. Die Ermittler befürchten, dass dabei insgesamt 27 Personen verschollen sind, wovon nun eben fünf Menschen tot aufgefunden wurden.

Bereits Ende Februar berichtete die MZ von dem tragischen Fall, bei dem vier Migranten das Leben einer Frau retten wollten, die vom Boot ins Meer gestürzt war. Alle fünf Somalier ertranken dabei. Sie waren am 17. Februar in Aïn Taya in See gestochen. Eine Fähre fand die 19 restlichen Passagiere 23 Seemeilen westlich von Ibiza. Bei guten Meeresbedingungen dauert die Fahrt von Algerien nach Mallorca sonst einen Tag.

Von 18 Männern und vier Frauen fehlt jegliche Spur

Am 20. Februar startete ein weiteres Flüchtlingsboot in Bumerdés. An Bord waren 18 Männer und vier Frauen, allesamt aus Somalia. Die Polizei geht davon aus, dass das Boot kenterte. Die angespülten Leichen konnten bislang nicht identifiziert werden. Die Körper sind stark verwest, beim bislang letzten Fund wurde nur ein Skelett an den Strand gespült. Die Rechtsmediziner entnehmen DNA-Proben in der Hoffnung, dass sich eines Tages ein Familienmitglied präsentiert, um einen Abgleich zu machen. Fingerabdrücke können in der Regel bei den Wasserleichen nicht mehr entnommen werden.

Ein wenig seltsam sind die unterschiedlichen Fundorte der Leichen. Denn die vier angespülten Körper auf Mallorca kamen in drei entgegengesetzten Himmelsrichtungen an: Zuerst in Cala Ratjada im Nordosten, dann an der Cala Deià im Westen und zuletzt zwei Personen im Süden in Can Pastilla und an der Playa de Palma, zuletzt wieder im Nordosten in Cala Mesquida.

Abonnieren, um zu lesen

Tracking Pixel Contents