Neue Benimmregeln: Rathaus Palma knickt in einigen Punkten ein
Bürgermeister Jaime Martínez stellte die Änderungen am geplanten Gesetztestext vor

Bürgermeister Jaime Martínez (PP) ist der Rathauschef in Palma. / B. Ramon
Mallorca bekommt neue Benimmregeln - mal wieder. Palmas Bürgermeister Jaime Martínez hat die Änderungen am Gesetzestext der bereits im vergangenen November vorgestellten "Ordenanza para el Fomento de la Convivencia Cívica" am Mittwoch (9.4.) erklärt. Es wird erwartet, dass die neuen Benimmregeln noch im April verabschiedet werden und dann in Kraft treten.
Seit der öffentlichen Ausschreibung der Benimmregeln gingen beim Rathaus 66 Vorschläge zur Änderung einzelner Passagen ein. 29 davon beherzigte die Stadt. Anders als viele Vorgängermodelle richten sich die neuen Regeln nicht primär an Saufurlauber an der Playa de Palma. Es geht um Vorschriften zum tagtäglichen Miteinander. Jaime Martínez wird in dem Fall nicht müde zu betonen, wie unfähig seine Vorgänger in seinen Augen sind. "Unsittliche Verhaltensweisen haben zugenommen", so der Bürgermeister.
Was an den Benimmregeln geändert wird
Bei Stadtführungen dürfen die Gruppen nun doch aus bis zu 35 Personen bestehen. Das Rathaus wollte die Anzahl ursprünglich auf 20 begrenzen. Stadtrundfahrten mit diversen Fahrzeugen sind verboten, außer die Stadt genehmigt sie ausdrücklich. Der Gebrauch von Megaphonen und Lautsprechern ist untersagt. Diese Regeln gelten laut Pressemitteilung erst ab dem 1. Januar 2026.
Restaurants, die ihre Speisen zum Mitnehmen anbieten, müssen künftig Sorge tragen, dass im Umkreis von 25 Metern um den Laden kein Müll auf der Straße landet. Zudem sind die Geschäfte dazu angehalten, eigene Mülleimer aufzustellen und den Gebrauch von Einwegverpackungen zu reduzieren. Jugendliche, die beim Konsum von Alkohol erwischt werden, können eine Geldstrafe gegen Bildungsmaßnahmen eintauschen.
Schlafen im Wohnwagen weiterhin nicht wirklich erwünscht
Den größten Aufschrei gegen die Benimmregeln inklusiver diverser Demonstrationen lieferten die Wohnwagenbesitzer. Das Schlafen in den Fahrzeugen will das Rathaus nicht ausdrücklich erlauben, aber auch nicht verbieten. Die Pressemitteilung ist ein ziemlicher Eiertanz.
Campen ist nur auf den dafür vorgesehenen (und nicht existenten) Campingplätzen erlaubt. Die Passage, in dem das Schlafen in den Wohnwagen verboten wird, wird wohl gestrichen. "Ein Fahrzeug darf auf öffentlichen Gelände nicht länger als zehn Tage am selben Platz stehen", heißt es in der Pressemitteilung. Anbauten am Camper wie Markisen oder das Rausstellen von Stühlen sind strikt untersagt.
Die Sozialarbeiter der Stadt klapperten in den vergangenen Wochen die Wohnwagenparks ab. 156 Camper habe man ausfindig gemacht. 43 Prozent der Leute, die im Wohnwagen leben, seien alleinstehende Männer. 21 Prozent sind Single-Frauen. 21 Prozent sind Paare, 15 Prozent sind Familien mit minderjährigen Kindern. 61 Prozent der Camper sind bei der Stadt als Residenten gemeldet. 55 Prozent halten sich legal in Spanien auf. Nur 24 Prozent nehmen derzeit Sozialhilfe in Anspruch.
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