Zahl der Migranten auf Balearen übersteigt Vorjahreswert – 84 weitere Menschen aufgegriffen
Laut der Ministerpräsidentin Marga Prohens sind etwa 60 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen volljährig

Zahlreiche Boote mit Migranten aus Nordafrika haben in diesem Monat die Balearen erreicht. | FOTO: DM
Insgesamt 84 Migranten sind zwischen Mittwochnachmittag (8.10.) und den frühen Stunden des Donnerstags in den Gewässern südlich von der Nachbarinsel Formentera und dem Archipel Cabrera vor Mallorca aufgegriffen worden. Am Donnerstagmorgen erreichte ein weiteres Boot die Küste der Nachbarinsel Ibiza. Das teilte die Ständige Vertretung der Zentralregierung mit.
Das erste Boot wurde am Mittwoch um 17.45 Uhr, rund 32 Seemeilen südlich von der Nachbarinsel Formentera, entdeckt. An Bord befanden sich 13 Personen nordafrikanischer Herkunft. An dem Einsatz beteiligten sich die Seenotrettungseinheit der Guardia Civil, die Seenotrettung (Salvamento Marítimo) sowie ein Hubschrauber der Guardia Civil.
Nur fünf Minuten später, um 17.50 Uhr, wurde in derselben Zone ein weiteres Boot mit 15 Migranten, ebenfalls nordafrikanischer Herkunft, aufgegriffen.
Später, gegen 23.55 Uhr, entdeckten Einsatzkräfte fünf Seemeilen südlich von Cabrera ein drittes Boot mit 17 Personen an Bord. Hier waren ebenfalls die Seenotrettungseinheit der Guardia Civil und Salvamento Marítimo beteiligt.
Schließlich wurde um 00.30 Uhr in der Nacht zum Donnerstag ein viertes Boot mit 20 Migranten rund 48 Seemeilen südlich von Cabrera aufgegriffen. Im Einsatz waren dabei Einheiten der Guardia Civil aus Felanitx und Calvià sowie die Seenotrettung.
Am Donnerstagmorgen erreichte ein weiteres Boot um 10.15 Uhr die Nachbarinsel Ibiza mit 19 Personen, die aus der Subsahara-Region stammten. An dem Einsatz war die Guardia Civil beteiligt.
Fast 6.000 Migranten seit Jahresbeginn
Mit diesen vier Booten steigt die Zahl der in diesem Jahr auf den Balearen irregulär eingetroffenen Migranten auf 5.993 Personen, verteilt auf 325 Boote. Damit wurde der Wert des Vorjahres bereits übertroffen.
Im gesamten Jahr 2024 waren laut dem Jahresbericht zur nationalen Sicherheit des spanischen Innenministeriums 5.882 Migranten per Boot auf die Inseln gelangt.
Zwei Drittel der per Boot angekommenen Migranten sind volljährig
Das stark diskutierte Thema der unbegleiteten minderjährigen Migranten wurde am Mittwoch in der Generaldebatte zur Lage der Balearen erneut aufgegriffen. Seit Monaten gibt es ein ständiges Hin und Her darüber, ob die Balearen solche Jugendlichen – in den Medien häufig "Menas" genannt – aufnehmen sollten.
Doch im Rahmen der Parlamentsdebatte überraschte Ministerpräsidentin Marga Prohens mit einer Statistik. Nach einer Untersuchung der vergangenen zehn Monate, in denen 209 zahnmedizinische Altersgutachten bei Migranten durchgeführt wurden, die per Boot auf die Inseln gelangt waren, stellte sich heraus, dass 122 Personen – also fast 60 Prozent – volljährig waren. Die Tests seien mit Unterstützung der Landesregierung und unter der Aufsicht der Jugendstaatsanwaltschaft erfolgt, erklärte Prohens.
Die Präsidentin betonte, dass die Balearen eine "solidarische, geregelte und verantwortungsvolle" Migrationspolitik anstrebten, die Neuankömmlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt und damit eine Lebensperspektive ermögliche. „Unmenschlich ist es, minderjährige Migranten wie Pakete zu behandeln – ohne sich im Geringsten um ihre Aufnahmebedingungen zu kümmern“, sagte Prohens etwas überraschend. Gleichzeitig hatte sich die balearische Regierungschefin zuvor vehement gegen die Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger aus anderen Regionen ausgesprochen und schriftlich der Zentralregierung verlangt, aus dem Verteilungsprozess ausgeschlossen zu werden.
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