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Drohnen-Alarm am Flughafen Mallorca - 35 Minuten lang ging nichts mehr

Mindestens acht Flüge mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden, bevor Entwarnung gegeben werden konnte. Viele Flüge verspätet

Der Flughafen Son Sant Joan auf Mallorca auf einem Archivfoto.

Der Flughafen Son Sant Joan auf Mallorca auf einem Archivfoto. / Europa Press

Die Sichtung einer Drohne an diesem Sonntag (18.10) über den Start- und Landebahnen des Flughafens von Mallorca hat laut dem Flughafenbetreiber Aena den Flugverkehr in Son Sant Joan für 35 Minuten unterbrochen. Mindestens sechs Besatzungen hätten die Drohnensichtung am Nachmittag gemeldet, erklärten die Fluglotsen in den sozialen Netzwerken.

Mindestens acht Flüge mussten nach bisherigen Erkenntnissen zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. Die spanische Flugsicherung Enaire bestätigte, dass der Vorfall aus Sicherheitsgründen zum Stopp der Operationen zwang.

Die Nationalpolizei ließ eine eigene Drohne am Flughafen aufsteigen. Die Suche nach dem fremden Flugkörper sei jedoch ergebnislos verlaufen, so Polizeiquellen gegenüber der Agentur Europa Press. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.

Am Sonntag waren 892 Starts und Landungen geplant. Die Fluglotsen selbst gaben um 19.04 Uhr den Alarm auf ihrem Konto bei X aus. Die Sichtung einer Drohne über den Startbahnen des Flughafens erzwinge eine Unterbrechung der Operationen, hieß es dort. Flugzeuge in der Luft müssten deswegen auf die Landung in der Luft warten.

Es wurde somit „rate zero“ (Nullrate) ausgerufen – eine Maßnahme, die während eines bestimmten Zeitraums verhindern soll, dass Starts von irgendeinem Flughafen mit Ziel Son Sant Joan stattfinden. Außerdem habe Enaire „zur Entlastung der Situation das Kontrollzentrum in Barcelona gebeten, die Anfluggeschwindigkeiten des Verkehrs zu reduzieren“, erklärten die Fluglotsen. Auf diese Weise werde erreicht, dass der Verkehrsfluss in dieser Situation verlangsamt wird.

Umleitungen nach Ibiza

So befanden sich mindestens zehn Flüge in der Warteschleife auf die Landung, wie der Kapitän eines Flugzeugs auf der Strecke Sevilla–Palma den Passagieren mitteilte. Da „nicht genug Treibstoff vorhanden war, um in der Luft zu warten“, wurde der Flug schließlich nach Ibiza umgeleitet, berichtete ein Reisender der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Auch im Fall eines Ryanair-Flugs Madrid–Palma teilte die Besatzung den Passagieren kurz vor der Landung in Son Sant Joan mit, dass sie wegen der Sichtung einer Drohne über den Startbahnen ebenfalls nach Ibiza umgeleitet würden. In diesem Fall war die Landung in Palma für 19.10 Uhr geplant. Nach dem Nachtanken flog das Flugzeug aber wieder nach Palma, es kam kurz vor neun Uhr abends in Palma an.

Obwohl Enaire um 19.38 Uhr den Flugverkehr wieder freigab, führte der Drohnen-Alarm neben den Umleitungen zu Verspätungen bei so gut wie allen anderen Starts und Landungen. Laut der Aena-Anzeigetafel waren die meisten Flüge mindestens eine Stunde verspätet. Erst gegen Mitternacht schien sich der Flugverkehr wieder etwas zu normalisieren.

Zwischenfälle mit Drohnen kommen immer häufiger vor. Erst vor wenigen Tagen musste der dänische Flughafen Aalborg eine Stunde lang für den Verkehr gesperrt werden, weil in der Umgebung möglicherweise Drohnen gesichtet worden waren. Auch der Flughafen München im Süden Deutschlands wurde zwei Nächte hintereinander aus diesem Grund geschlossen, 81 Flüge war betroffen, darunter auch welche nach Mallorca.

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