"Verantwortungslose Eigentümer": Pollença greift jetzt bei verlassenen Booten hart durch
Der Gemeinderat lässt nicht identifizierte, illegal ankernde und halb versunkene Wasserfahrzeuge auf eigene Kosten entfernen

Eines der halb versunkenen Boote, die die Gemeinde entfernen lässt. / Rathaus Pollença
Die Gemeindeverwaltung von Pollença hat am vergangenen Wochenende ihre zweite Reinigungsaktion der Bucht durchgeführt. Das Ziel: verlassene Boote und andere sperrige Gegenstände zu entfernen, die größtenteils mit den illegalen Ankerplätzen von Wasserfahrzeugen in Verbindung stehen. Letztere beeinträchtigen seit langem das öffentlich-maritime Landgebiet beim Hafenort Port de Pollença.
Im Zuge der Aktion wurden drei nicht identifizierte Boote entdeckt, die nun vom Gemeinderat angesichts der "Passivität" ihrer Eigentümer und der zuständigen Behörden entfernt werden. Zudem wurden unter anderem fünf weitere Fälle von widerrechtlicher Besetzung öffentlichen Eigentums am Strand von Albercutx angezeigt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Ordnung in das Meeresgebiet des Hafens zu bringen, das stark unter der unkontrollierten Präsenz von Booten und dem häufigen Auftreten von Schadstoffeinleitungen aus einem veralteten und unzureichenden Abwassersystem leidet.
"Hohes Risiko für die Sicherheit"
Die jetzige Initiative ist Teil des Projekts zur Sensibilisierung und ökologischen Wiederherstellung der Küste von Pollença und wird in Zusammenarbeit mit der Firma Adalmo, einem autorisierten Entsorgungsunternehmen, und mithilfe von Berufstauchern durchgeführt. Diese waren für die Entfernung von mit illegalen Ankerplätzen verbundenen Abfällen wie Betonblöcken, Reifen, Ketten oder Bojen sowie anderen Elementen zuständig, die auf dem Meeresgrund verblieben waren.

Einige sperrige Abfälle, die bei der Reinigungsaktion entfernt wurden. / Rathaus Pollença
Die Gemeindeverwaltung erklärte am Montag (20.10.), dass die Aktion "es ermöglicht hat, die irreguläre Besetzung des öffentlich-maritimen Landgebietes durch verantwortungslose Eigentümer nicht identifizierter Boote zu bestätigen“, sowohl in Bezug auf die Registrierung als auch die Beflaggung der Schiffe. Diese Praktiken würden "ein hohes Risiko für die Sicherheit der Schifffahrt sowie für Badegäste" darstellen. Sie trügen außerdem dazu bei, die Verschmutzung der Bucht von Pollença zu verschärfen.
Lange Warteliste kein Grund für Illegalität
Tatsächlich hatten 68 Prozent der Boote, die sich an einem irregulären Standort befanden, keinerlei Registrierung zur Erleichterung ihrer Identifizierung. Die Gemeindeverwaltung ist sich der "langen Warteliste" für einen regulierten Liegeplatz im Port de Pollença bewusst, stellt jedoch klar, dass dieser Umstand "keinen Grund darstellen darf, weiterhin in einem Zustand der Illegalität zu verharren."
Im Jahr 2023 sank das Boot Annette Rosenkilde in der Bucht von Pollença. Das verlassene Wrack musste fünf Monate später von der Hafenverwaltung der balearischen Landesregierung (Ports IB) entfernt werden, da andere Institutionen untätig geblieben waren. Dieses Ereignis, so der Gemeinderat, "markierte ein Vorher und Nachher im kollektiven Bewusstsein der Bürger. Wir alle sind uns bewusst, dass das Privileg einiger weniger einen sehr hohen Preis für die Allgemeinheit bedeutet."
50.000 Euro Kosten für die Gemeinde
Auch während der Reinigungsaktion wurden drei nicht identifizierte Wasserfahrzeuge entdeckt, die sich in einem Zustand der Verwahrlosung befinden und teilweise in den Gewässern der Bucht versunken sind. Der Gemeinderat wird die Arbeit und die Kosten für die Entfernung dieser Schiffe übernehmen, da weder ihre Eigentümer noch die übrigen Institutionen mit Zuständigkeit über die Gewässer der Bucht dies tun. Die Aktion wird die kommunale Einrichtung etwa 50.000 Euro kosten.

Bild eines der versunkenen Boote in der Bucht. / Rathaus Pollença
Zum anderen hat die Ortspolizei fünf Protokolle wegen "widerrechtlicher Besetzung" des öffentlich-maritimen Landgebietes am Strand von Albercutx erstellt. "Die verantwortlichen Personen hatten seit vergangenem Samstag 48 Stunden Zeit, die betroffenen Elemente freiwillig zu entfernen. Andernfalls werden sie als Abfall betrachtet und ihre Entfernung wird von Amts wegen vorgenommen", so die Gemeindeverwaltung. Offenbar haben zwei der Eigentümer ihre Boote nach der kommunalen Mitteilung entfernt.
"Gewässer zurückgewinnen"
Die Situation mache laut dem Gemeinderat die dringende Notwendigkeit eines ökologischen Bojenfeldes deutlich. Sie fordert zudem, dass die zuständigen Institutionen aktiv werden, um Ordnung zu schaffen. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen, lokalen und Umweltorganisationen und dem professionellen Tauchsektor sei "unabdingbar", um die "Gewässer zurückzugewinnen". /bro
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