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Wasserknappheit auf Mallorca: So hat Sóller das Problem in den Griff bekommen

Statt auf die Sa-Costera-Quelle hat die Berggemeinde nun auf eine andere Wasserzufuhr gesetzt

Im Speicherbecken Camp de sa Mar wird das Wasser fürs Sóller-Tal gesammelt

Im Speicherbecken Camp de sa Mar wird das Wasser fürs Sóller-Tal gesammelt / Joan Mora

Seit Jahren klagen zahlreiche Gemeinden auf Mallorca über Trockenheit und Wasserknappheit. In Sóller hat man die Probleme nun fürs Erste effektiv in den Griff bekommen.

Umgekehrte Richtung

Ursprünglich wurde das Sóller-Tal über die Quelle von Sa Costera mit Wasser versorgt. Diese führte in den vergangenen Wochen aber kaum noch genügend Wasser, um den Bedarf zu decken. Zwar hatten die jüngsten Regenfälle in der Tramuntana den Wasserstand leicht verbessert, jedoch nicht genug, um alle Haushalte und Infrastrukturen mit Wasser zu versorgen.

Um dennoch Trinkwasser für alle zu garantieren, ließen sich die Behörden nun eine praktische Lösung einfallen: Statt auf die Sa-Costera-Quelle zurückzugreifen, kehrte man den Fluss um und bezog Wasser aus der Gemeinde Bunyola. In entgegengesetzer Richtung wie üblich wurde es über die selbe Infrastruktur ins Speicherbecken von Camp de sa Mar geführt.

Erstmals von außerhalb

Konkret stammt das Wasser, das aktuell das Sóller-Tal versorgt, aus den unterirdischen Aquiferen von s'Estremera im Gemeindegebiet Bunyola. Wie der Generaldirektor für Wasserressourcen der balearischen Landesregierung, Joan Calafat, erklärte, hat der Wassertransfer bislang rund 40.000 Kubikmeter Wasser geliefert.

Es ist das erste Mal seit der Inbetriebnahme des Wassertransfers von Sa Costera im Jahr 2009, dass die Anlage in umgekehrter Richtung genutzt wird, um das Tal zu versorgen. Ebenso ist es das erste Mal in der Geschichte, dass Sóller und Fornalutx Wasser von außerhalb des Tales erhalten.

Auch Fornalutx profitiert

Calafat betonte, dass diese Umkehrung „entscheidend war, um die Wasserversorgung im Tal sicherzustellen“. Nicht nur Sóller habe von der Maßnahme profitiert, sondern auch Fornalutx, das etwa 7.000 Kubikmeter Trinkwasser erhalten habe. Insgesamt hätten die Aquiferen von s’Estremera über 45.000 Kubikmeter Wasser an beide Gemeinden geliefert.

Allein die Gemeinde Sóller benötigt täglich mehr als 3.500 Kubikmeter Wasser, um die Versorgung sicherzustellen. Und das, obwohl in der Berggemeinde bereits Einschränkungen wegen der Trockenheit gelten. /somo

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