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Sieben Jahre Haft gefordert: Deutscher soll Prostituierte mit Dildo vergewaltigt haben

Der Vorfall ereignete sich im Januar 2021. Der Angeklagte leugnet die Tat

Der Angeklagte bestritt vor Gericht die Tat.

Der Angeklagte bestritt vor Gericht die Tat. / M.O.I.

Die Staatsanwaltschaft auf Mallorca fordert sieben Jahre Haft für einen Deutschen, der im Januar 2021 eine Prostituierte in Calvià mit einem Dildo vergewaltigt haben soll. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, hatte der heute 59-Jährige mit der Frau zum Sex in seinem Haus verabredet. Während des Geschlechtsverkehrs habe er plötzlich einen Dildo genommen und ihn zunächst vaginal und später anal in sie eingeführt. Ihre Bitten, damit aufzuhören, habe er ignoriert. Später habe er sich geweigert, ihr die verabredete Summe zu zahlen und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Bei der mündlichen Verhandlung am Donnerstag (30.10.) erklärte das mutmaßliche Opfer, sie habe den Mann nach der Tat zumindest um Taxigeld gebeten, da sie wegen der damals geltenden Corona-Regeln nicht zu Fuß heimgehen konnte. Daraufhin habe er ihr 30 oder 40 Euro in Münzen hingeworfen. Sie sei seit dem Vorfall traumatisiert und habe psychologische Hilfe in Anspruch nehmen müssen. "Es hat mein Leben verändert", erklärte sie bei der Aussage, bei der sie immer wieder mit den Tränen kämpfen musste.

Das sagt der Angeklagte

Der Angeklagte leugnete vor Gericht die Tat und ließ über seinen Anwalt ein Gutachten vorlegen, demnach er aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes zum fraglichen Zeitpunkt nicht in der Lage gewesen sei, die Tat auszuführen. Vor Gericht schilderte der Deutsche, er habe die Frau auf einer Dating-Plattform kennengelernt, habe aber nicht gewusst, dass sie Prostituierte sei. "Ich habe eine Partnerin gesucht", versicherte er.

Bei dem Treffen in seiner Wohnung habe sie sich plötzlich sehr aggressiv gezeigt. Er habe daraufhin versucht, die angebliche Beziehung zu beenden, woraufhin die Frau ihn aufgefordert habe, sie zu bezahlen. "Ich nahm 50 oder 70 Euro, die ich in Tüten aufbewahrte, und gab sie ihr", versicherte der Angeklagte. "Sie forderte mehr Geld. Ich wusste nicht, dass sie Prostituierte war."

Neben einer siebenjährigen Haftstrafe fordert die Staatsanwaltschaft, die Frau mit 10.000 Euro zu entschädigen. Das mutmaßliche Opfer tritt als Nebenklägerin auf und fordert elf Jahre Gefängnis für den Mann.

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