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"Keinerlei Verantwortung": Das sagt der balearische Jagdverband zum Tod der 27 Jagdhunde

Nach einer Jagdreise nach Litauen endete der Rücktransport für 27 Tiere tödlich. Der hiesige Jagdverband spricht von einem „emotionalen Schlag“

Symbolbild: Jagdhunde.

Symbolbild: Jagdhunde. / L.O.

Der balearische Jagdverband hat am Sonntag (2.11.) sein „tiefes Bedauern“ über den Tod von 27 Jagdhunden geäußert. Die Tiere waren am Samstagmorgen (1.11.) im Laderaum einer Fähre tot aufgefunden worden, die von Barcelona auf nach Mallorca fuhr. Sie gehörten zu einer Gruppe mallorquinischer Jäger, die wenige Tage zuvor anlässlich der Waldschnepfen-Saison nach Litauen gereist waren, um dort Jagdübungen durchzuführen und die Hunde abzurichten.

"Ein besonders schwerer emotionaler Schlag“

Verbandspräsidentin Marta Lliteres bekundete in einem Schreiben ihre Unterstützung für die „zutiefst betroffenen“ Eigentümer. „Für jeden Jäger sind seine Hunde nicht einfach nur Arbeitstiere, sondern unzertrennliche Gefährten, das Ergebnis jahrelanger Hingabe, Ausbildung und täglicher Pflege“, erklärte sie. „Die Beziehung zwischen Jäger und Hund basiert auf Respekt, Vertrauen und Zuneigung; der Verlust dieser Tiere ist deshalb ein besonders schwerer emotionaler Schlag.“

In der Mitteilung heißt es weiter, die Jäger trügen „keinerlei Verantwortung“ für das Geschehen; die Halter hätten den Transport bewusst an ein auf Tiertransporte spezialisiertes Unternehmen (WeTravelHome) vergeben, „um den Transfer unter bestmöglichen Bedingungen von Sicherheit und Wohlbefinden zu gewährleisten“.

Präsidentin des balearischen Jagdverbands Marta Lliteres.

Präsidentin des balearischen Jagdverbands Marta Lliteres. / DM

Nach Angaben des Verbandes verlief die Fahrt von Litauen bis nach Barcelona „völlig normal“; die Tragödie ereignete sich erst auf der letzten Etappe, der Überfahrt nach Mallorca. Aus dem Umfeld der Jäger heißt es, die verantwortliche Person des Unternehmens habe in Barcelona die Betreuung der Hunde ihrem Sohn überlassen. Dieser habe offenbar das Belüftungssystem nicht eingeschaltet, als er die Tiere im Transporter zurückließ.

Guardia Civil ermittelt Todesursache

Der Umweltschutzdienst (Seprona) der Guardia Civil setzt derweil die Ermittlungen fort, um die genaue Todesursache zu klären. Die Beamten haben die Verantwortlichen des Transports vernommen und prüfen die Umstände, unter denen die Tiere in der Nacht zum Samstag im Laderaum der Fähre im Transporter untergebracht waren. Die überlebenden Hunde wurden ohnmächtig und desorientiert aufgefunden; mehrere der toten Tiere sollen obduziert werden, um die Todesursache zweifelsfrei festzustellen.

Der balearische Jagdverband versichert, „umfassend“ mit den Behörden zu kooperieren, und bekräftigt sein „Bekenntnis zur Transparenz, damit die Ereignisse aufgeklärt und Verantwortlichkeiten benannt werden“. Der Verband behält sich vor, die entsprechenden „gerichtlichen Schritte“ einzuleiten, falls sich Fahrlässigkeiten herausstellen sollten.

Tierschutzpartei Pacma fordert Verantwortlichkeiten

Die Tierschutzpartei Pacma fordert indessen, „Verantwortlichkeiten zu klären“, und ruft die Politik dazu auf, Jagdhunde mit in das Tierschutzgesetz aufzunehmen. Nach Angaben der Partei wurden diese Tiere „auf Druck der Jagdlobby“ ausgeschlossen.

Pacma vertritt die Auffassung, dass „solange Jagdhunde außerhalb des gesetzlichen Schutzrahmens bleiben, sie weiterhin Opfer einer Industrie sein werden, die sie ausbeutet, Risiken aussetzt und ausrangiert, sobald sie nicht mehr dienen“.

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