Der dritte Bürgermeister in Andratx in dieser Legislaturperiode: Nach einem Jahr Katie ­Rouarch (Regionalpartei El Pi) und einem Jahr Joan ­Manera (linksgrüne Partei Més) hat am Samstag (29.5.) der Sozialist Antoni Mir die Amtsgeschäfte in der Gemeinde übernommen, so wie es der Koalitionsvertrag des Linksbündnisses vorsieht. Der gebürtige andritxol ist seit über 40 Jahren Mitglied der Sozialisten.

Wie haben Sie Andratx vorgefunden?

Ich sage immer, Andratx kann es gar nicht schlecht gehen, es ist eine wundervolle Gemeinde mit großem Potenzial.

Aber die Pandemie hat auch Andratx nicht verschont. Welche Schäden hinterlässt sie?

Alle Projekte, die die Gemeindeverwaltung in Angriff genommen hatte, mussten wir verschieben. Wir haben viel Geld für bedürftige Familien benötigt, denen wir geholfen haben, wo es möglich war: mit Miethilfen, Zuschüssen für Lebensmittel, Wasser, Strom oder auch durch Unterstützung für Unternehmer.

Der Tourismus war auch in Andratx die am schwersten betroffene Branche während der Krise. Welche Bereiche sind besser durch die Pandemie gekommen?

Der Bauwirtschaft geht es ziemlich gut, denn glücklicherweise investieren derzeit so viele Menschen in eine Immobilie in Andratx wie selten zuvor. Hier hat sich auch ein wenig der Fokus geändert. Bisher waren es vor allem ­Ferienimmobilien, die in Andratx gekauft wurden. Jetzt aber kommen mehr und mehr Ausländer, die hier auch tatsächlich leben wollen, hier ihr Unternehmen aufbauen. Das ist ein großes Glück für Andratx, dass diese Menschen sich stärker hier integrieren.

Beispiel Familie Schumacher oder Familie Birkenstock, die vor Kurzem große Fincas in der Gemeinde gekauft haben. Was bleibt da den Einheimischen?

Ich sehe diese Investitionen sehr positiv. Es wird immer die Nörgler geben, die sagen, dass Andratx oder Mallorca verkauft wird. Aber ich möchte, dass es der Gemeinde stetig besser geht, dass die Ländereien gut gepflegt werden. Und deswegen ist es gut, dass diese Familien hier Geld hineinstecken. In ein paar Generationen werden sie Mallorquiner sein.

Ein leidiges Thema ist der immer noch ausstehende Abriss illegaler Apartmentanlagen in Monport sowie in Cala Llamp. Wann geht es hier endlich los?

Es gibt inzwischen mehrere Gerichtsurteile, die den Abriss von Cala Llamp anordnen. Es wäre ja vergangenes Jahr auch beinahe schon mit den Abrissarbeiten losgegangen. Dann hat der Richter den Abriss noch einmal gestoppt, weil es weitere Einsprüche gab. Wir hatten eigentlich schon alles vorbereitet und den Auftrag ausgeschrieben, aber es sollte offenbar noch nicht sein.

Der geplante Kreisverkehr von Camp de Mar ist ausgeschrieben. Wann ist er fertig?

Wir planen mit einem Baubeginn im Oktober oder November und einer Bauzeit von acht bis neun Monaten. Zusätzlich bekommt der Knotenpunkt einen Rad- und Fußweg, der Andratx mit Camp de Mar verbinden wird.