Spanien verlängert die Corona-Kurzarbeit bis einschließlich Februar 2022. Darauf haben sich Regierung, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften am Montag in Madrid geeinigt. Die Nachricht ist auf Mallorca am Dienstag (28.9.) mit großer Erleichterung aufgenommen worden: Die Kurzarbeit erleichtert es Beschäftigten in der Tourismuswirtschaft, durch die Winterpause zu kommen.
Insbesondere die Entscheidung, dass auch Festangestellte mit Saisonverträgen (fijos discontínuos) und Selbstständige (autónomos) weiterhin durch die Corona-Zahlungen geschützt werden, wurde auf Mallorca und den Nachbarinseln positiv aufgenommen. "Das sind sehr gute Nachrichten", erklärte die Ministerpräsidentin der Balearen Francina Armengol auf einer eigens in Palma de Mallorca einberufenen Pressekonferenz.
Die Kurzarbeitszahlungen (auf Spanisch "ERTE") werden über zwei Zeiträume verlängert. Die aktuellen Regelungen, die ursprünglich Ende September auslaufen sollten, werden zunächst unverändert bis Ende Oktober beibehalten. Ab November gelten dann neue Konditionen bis zum 28. Februar 2022. Mittlere und größere Unternehmen, die ihre Angestellten dann weiterhin in Kurzarbeit behalten wollen, müssen sich zur Fortbildung der Angestellten verpflichten. Über diese Konditionen wurde bis zuletzt gestritten.
Auch Gewerkschaften und Unternehmerverbände auf den Balearen äußerten sich einstimmig positiv zu der in Madrid erreichten Einigung. Insbesondere die Tatsache, dass Festangestellte mit Saisonverträgen und "Autónomos" weiter Kurzarbeitergeld oder Corona-Fördergelder erhalten, wurde mit Erleichterung aufgenommen. Von den Saisonverträgen sind auf den Inseln 85.000 Familien abhängig, wie Gewerkschaftssprecher José Luis García (CC.OO.) erklärte.
Für den spanischen Staat bedeute die Verlängerung der Kurzarbeit ein zusätzliche Investition von 382 Millionen Euro in die Balearen, so Ministerpräsidentin Armengol. Die vom Tourismus abhängigen Familien könnten aufatmen und sicher über den Herbst und Winter kommen, bis 2022 die neue Saison beginne. /tg
