Die Regionalpartei Més, die als Juniorpartner in der derzeitigen Linksregierung auf den Balearen vertreten ist, hat sich personell neu aufgestellt. Spitzenkandidat für die Regionalwahlen 2023 ist Lluís Apesteguia, Bürgermeister des kleinen Bergdorfs Deià. Bei der Abstimmung am Wochenende setzte sich der 36-Jährige gegen Maria Ramon, die Bürgermeisterin von Esporles, mit knapp 57 Prozent der abgegebenen Stimmen durch. Ramon kam auf 43 Prozent.

Bei der Kandidatur für den Vorsitz im Inselrat auf Mallorca machte Jaume Alzamora das Rennen, er ist dort schon jetzt im Kulturdezernat tätig. Alzamora gewann gegen Bel Busquets, Vizepräsidentin und Kulturdezernentin des Inselrats sowie frühere balearische Tourismusministerin. In Palma setzte sich die Stadrätin Neus Truyol als Spitzenkandidatin durch.

Die Weichenstellung bei Més könnte auch Auswirkungen auf den derzeitigen Linkspakt haben. So kündigte Apesteguia an, in den kommenden Wochen zusammen mit dem Parteivorstand prüfen zu wollen, inwiefern der Koalitionsvertrag mit den Sozialisten und der Linkspartei Podemos eingehalten werde und die politischen Projekte von Més ausreichend berücksichtigt würden. Schon in der Vergangenheit hatten Vertreter der linksökologischen Regionalpartei beklagt, in der Balearen-Politik personell und inhaltlich zu wenig Profil zeigen zu können.

In der Partei war eigentlich mit einem Sieg von Ramon gerechnet worden, sie galt als Vertreterin des Mehrheitsflügels. Allerdings hatte Apesteguia im Rathaus von Deià zunehmend von sich reden gemacht. Lesen Sie hier ein Portrait über ihn. /ff