Keine einfache Zeit für die Schulen sowie die Familien auf Mallorca: Die Covid-19-Infektionen an den Bildungseinrichtungen steigen derzeit stark an, viele Kinder und Lehrkräfte sitzen mit positiven Befunden daheim in Quarantäne. Das balearische Bildungsministerium hat nun beschlossen, ein deutlich laxeres Sicherheitsprotokoll für die Schulen herauszugeben. Es ist bereits das zweite Schreiben innerhalb von einer Woche, und wieder müssen sich die Beteiligten auf neue Regeln einstellen. Ab sofort sollen die direkten Kontakte positiver Schüler in ihrer Klasse nicht mehr nachverfolgt werden, auch Corona-Tests sollen nicht mehr in allen Verdachtsfällen gemacht werden, sondern nur noch bei vulnerablen Personen. Die Einzelheiten:

Covid-19-Verdachtsfall oder Infektion

Sollte sich in einer Klasse eine Infektion bestätigen oder ein Verdachtsfall auftreten, müssen diejenigen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit kompatiblen Symptomen bei ihrem Gesundheitszentrum/Hausarzt anrufen. Die betroffenen Personen dürfen so lange nicht in die Schule gehen, wie sie nicht von einem Arzt untersucht wurden, der eine Covid-19-Erkrankung ausgeschlossen hat, einen negativen Test vorweisen können oder - im Fall einer tatsächlichen Infektion - die Quarantänezeit von sieben Tagen abgelaufen ist. In Quarantäne müssen sowohl infizierte Geimpfte als auch Ungeimpfte.

Quarantänevorschriften

Die Familien müssen der Schule einen positiven Befund mitteilen ebenso wie die Tatsache, dass ein Verdachtsfall vorliegt. Die Einrichtung wird dann die anderen Familien der Klasse benachrichtigen und mitteilen, dass die anderen Kinder den Unterricht wie gewohnt weiterbesuchen können, dass allerdings in den folgenden zehn Tagen darauf geachtet werden solle, die Sicherheits- und Hygienevorschriften sehr genau zu nehmen. Wenn innerhalb von sieben Tagen mehr als fünf Fälle in einer Klasse auftreten bzw. mehr als 20 Prozent der Klasse betroffen sind, entscheiden die Verantwortlichen von Educovid und der Landesregierung über das weitere Vorgehen.

Enge Kontakte

Enge Kontakte werden ab sofort im Klassenzimmer nicht mehr nachverfolgt. Die Schulen müssen keine Listen mehr mit Namen an Educovid schicken. Corona-Tests werden nur noch für vulnerable Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bereitgestellt.

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Das neue Protokoll hat an den Schulen für Aufregung gesorgt. Die Präsidentin der Vereinigung der Leiter von Vor- und Grundschulen auf Mallorca, Joana Maria Mas, wundert sich: "Wir können den Wechsel hin zu einem laxeren Protokoll nicht verstehen, wenn sich gleichzeitig die Lage zuspitzt." Sei bislang versucht worden, Ansteckungen in den Schulen zu vermeiden, scheine es nun so, als sei das Gegenteil der Fall. Mas fragt nicht ohne Ironie, ob nun das Ziel sei, "die Herdenimmunität in den Klassenzimmern" zu erreichen. /jk